Sonett an die Freiheit

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Oscar Wilde
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sonett an die Freiheit
Untertitel:
aus: Verschollene Meister der Literatur. II. Oscar Wilde. Drei Essays.
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1881
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Karl Schnabel
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer: Hedwig Lachmann und Gustav Landauer
Originaltitel: Sonnet To Liberty
Originalsubtitel:
Originalherkunft: Poems, 1881
Quelle: Internet Archive = Google-USA* = Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[147]
SONETT AN DIE FREIHEIT
(OSCAR WILDE, POEMS, LONDON 1881.)
[149]

Nicht darum, weil ich hold bin deinen Söhnen,
In deren Sinn nichts lebt als festgeballt
Der eignen dumpfen Leiden Missgestalt, –
Doch weil aus deinem wilden Machtverhöhnen,
Aus deines Schreckensreichs Gewitterdröhnen
Mir meiner eignen Leidenschaft Gewalt
Und meinem Grimm ein Echo widerhallt, –
Darum, du Freiheit! jauchzt bei deinen Tönen
Mein Innerstes, sonst könnte Tyrannei
Das heilge Recht der Völker immerhin
Mit Knuten treffen und mit Kanonaden,
Und meine Seele bliebe kalt dabei –
Und doch, und doch! Gott weiss, wie eins ich bin
Mit jenen Heilanden der Barrikaden.