Spanisches Moos

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Titel: Spanisches Moos
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aus: Das Ausland, Nr.  178 S.  711-712
Herausgeber: Eberhard L. Schuhkrafft
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Entstehungsdatum: 1828
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: München
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Quelle: Scans bei Commons
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Spanisches Moos.

Ein Fremder, der zuerst das Mississippithal bereist, wird zu der Annahme versucht, daß sich die Wasser dieses ungeheuern Stromes zu Zeiten über die Bäume längs ihrer Ufer erheben, und beim Zurücktreten in ihr Bett auf den Aesten Moos und Unrath zurücklassen. Es ist spanisches Moos oder Tellandsea, das diese Sinnentäuschung dem Wanderer bietet. Es wurzelt fest in den Furchen der Rinde und hängt gleich langen Bärten von den Bäumen herab. Die Pflanze hat eine gelbe Blüte und eine Hülse, die den Samen in sich schließt. Man findet sie längs dem Mississippiufer von St. Helena bis herab nach New-orleans und braucht sie zu Allem, wozu man sich im Norden der Haarflechten bedient. Man sammelt das Moos mit langen Haken von den Bäumen, legt es dann einige Tage in das Wasser, daß der äußere Theil abfault, und trocknet es. Der Stoff, den man auf diese einfache Weise gewinnt, ist eine feine, schwarze, roßhaarähnliche Faser. Eine auf diese Art gestopfte Matratze dient ein ganzes Jahr, wenn sie nicht naß wird; dann wird sie staubig, und man muß das Moos herausnehmen, klopfen, und wieder in die Matratze füllen, wodurch sie noch elastischer wird, als sie zuvor gewesen.

The Americans as they are; described
in a tour through the valley of
the Mississippi. By the Author
of Austria as it is. London 1828.