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Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Der Tanzteich bei Wilhelmsdorf

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Das Nixenkind Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Perchtha, die Heimchenkönigin
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[186]
319.
Der Tanzteich bei Wilhelmsdorf.

An einer Quelle beim Eintritt in eine enge Thalschlucht, die nach der Saale zu liegt, stand ein Gasthaus, dort tanzten die Vorfahren der Bewohner von Wilhelmsdorf, und wer dahin kam, tanzte mit. Als sie aber einst auch am Himmelfahrtstage ihrer Tanzlust keinen Einhalt thaten, versank das Haus und alle Tänzer und Tänzerinnen mit demselben. Ein Teich kam an der Stelle, wo das Haus gestanden, zum Vorschein; er führt den Namen: der Tanzteich, und die Quelle wurde seit jener Zeit Gottschau genannt, weil Gott sich alldort den Verächtern des heiligen Tages schauen ließ.

Diese Sage ist fast völliger Wiederhall jener vom Tanzteiche bei Sachswerfen am Harze.[1]

  1. D. S. B. 409.