Topographia Alsatiae: Altkirch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Altkirch
<<<Vorheriger
Adelhusen
Nächster>>>
Altorff
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 1.
[[| in Wikisource]]
Altkirch in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[1]
Altkirch / oder Altkilch.

An der Ill / (H. Gebwiler sagt an der Larg) in Sundgäu / dritthalb Meil von Basel / zwo Meilen von Ensisheim / und acht von Mümpelgardt gelegen / zur Graffschafft Pfirdt in die Oesterreichische Regierung Ensisheim gehörig. Dieses Städtlein sampt Schloß und Herrschafft / in etlich 30. Dörffer bestehend / ist nach absterben deß letzten Graffen von Pfirdt Udalrici durch Heyrath an das Hauß Oesterreich kommen. Ist eine zeitlang / wie auch das Schloß Issenheim / Fuggerisch / als ein Pfandschilling vom Hauß Oesterreich gewesen. Seither ist solches sampt den Sundgäu vermöge deß General Reichs Frieden-Schluß / an die Cron Franckreich kommen / und soll anjetzo titulo donationis von dem König in Franckreich Herr Obrist Betz besitzen. Ist ein hüpsches nahmhafftes Städtlein vor dem jetzigen Kriege gewesen / und hat ein Ampthauß. Anno 1253. ist eines Menschen Hirnschal alda gefunden worden / so zweyer Finger dick gewesen. Anno 1529. hat der Bischoff von Basel bey vorgenommener Religions Reformation zu Basel seine Lehengericht oder Consistorium hieher gelegt / dahin sich die benachbarte Aepte und Geistliche auß den Klöstern versamblen. Anno[WS 1] 1633. hatten diesen Ort die Schweden und sagt Bogisl. Philip. von Kemnitz / in 2. Theil deß Königlichen Schwedischen in Teutschland geführten Krieges / daß das Schloß allhie fein / aber an Fortification damahlen schlecht gewesen. Anno 1637. im Augusto ist das Städtlein von den Frantzosen mit Sturm eingenommen und geplündert worden / und hat seithero noch viel außgestanden. Wie es dann Anno 1641. im Junio von den Burgundischen Bauren erstiegen und geplündert worden ist. Nicht weit von diesem Städlein ist ein altes Kloster S. Morand genand / vor diesem dem Benedictiner Orden / anjetzo aber den Jesuitern gehörig. Stumpfius in den Schweitzer Chronick. von der Herrn Fugger Geschlecht Chronic. Manuscript: geschriebene Verzeichnüß: und Relationes.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Annno