Topographia Austriacarum: Welß

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Topographia Germaniae
Welß (heute: Wels)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1679, S. 21–22.
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Welß.

Philippus Cluverius, in Beschreibung deß Norici, will / daß diese schöne / und wolerbaute Landsfürstliche Ober-Enserische / oder in Ober-Oesterreich / 4. Meilen von Lintz / und an dem Fluß [22] Draun gelegene Statt / vor Zeiten / von den Inwohnern / nemlich den alten Noricis, Willabs genant worden seye / darauß die Römer Ovilaba, Ovilava, und endlich Ovilanis, und Ovilatus gemacht haben; wie sie dann also in den tabulis, beym Antonino aber Ovilabis, Ovilavis, und sonsten Ovilia, und in einer alten Inscription Colonia Aurelia Antoniana Ovil, genant werde; welchen Nahmen Theils dem Closter Lampach geben. Wolffgangus Lazius lib. 12. Commentar. Reip. Rom. sect. 7. cap. 3. schreibet / daß Welß vor Zeiten Welas gehissen / und den Grafen von Labenbach (Lambach) und Welas / gehört habe / wie die alte Brieff außweisen; an welchem Ort etwann Falsiana, wie er muthmasse / gestanden / deren Scotus in Codice Praefecturar. Romanarum gedencke. Siehe unten / im Anhang / Lambach. Im 7. Buch de Migrat. Gentium fol. 317. sagt er Lazius, es habe Welß vorhin den Grafen von Scherdingen / Neuburg / und Lambach / gehört; seye hernach an das Stifft Würtzburg / und durch Kauff an Oesterreich kommen; wie dann in einer alten Chronic also gelesen werde: Hertzog Leupold kaufft wider den Bischoffe Haynrichen von Würtzburg / Welß / und die Leuth / und alles / so zu derselben Statt gehört. Es hat allhie ein gar schöne Vorstatt / und in der Statt ein Fürstliche Burg / oder Schloß. So ist auch deß vornehmen / und alten Geschlechts der Herren von Polheim (deren Grabschrifften daselbst in einem Closter gelesen werden) anderes Stammhauß / auch Polheim genant / allda an der Stattmauer / so ein eignes Thor in die Statt / und eine Brucken über den Stattgraben hat. Vide Itinerar. German. part. 1. fol. 306. sequent.

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