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Topographia Bavariae: Cham

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Topographia Germaniae
Cham
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main Merian 1644, S. 14–15.
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Cham.

DIeses ist ein vornehme OberPfältzische / sieben Meylen von Regenspurg gelegene / vnnd in die Regierung zu Amberg gehörige Statt / vor dem jetzigen Teutschen Krieg gewesen; wiewol / als in einer geschriebenen Verzeichnuß stehet / ein Streit deßwegen / nämblich deß Pfandtschillings halber / weil dieser Orth versetzt / vnd Bayern es lösen wollen / gewest seyn / vnnd die Sach / ob Pfaltz sich darzu verstehen müsse / bey den Austregis gehangen haben solle. Vnd stehet in dem Summarischen Anno 1642. wegen der angestellten gütlichen Tractaten / vber die Pfältzische Chur-Würde vnd Lande / außgangenen Bericht / am 41. Blat also: Ihr Käyserliche Mayestät wollen auch Ihre Churfürstliche Durchleucht. (in Bäyern) den Pfandtschilling / darumben das Ampt vnnd Herrschafft Cham / den vorigen Pfaltzgraffen verpfändt / vnnd hernach seiner Churfürstl. Durchleucht. wiederumb eingeraumbt / aber der Pfandtschilling vorbehalten worden / sampt den darbey von den vorigen Pfaltzgraffen praetendirten MeliorationsKosten / remittiren vnnd nachsehen. So geschehen Anno 1628. Sie ligt bey den Wassern Champ vnd Regen / so vor Zeiten eygene Marggrafen gehabt / die vber das Mitnächtisch Bäyern / an den Böhmischen Gräntzen / gesetzt waren. Etliche rechnen es vor ein Stück zum Voigtland gehörig / von den Graffen von Vochburg herrührend / welche zu Vochburg an der Thonaw / zwo Meil vnter Ingolstatt / (so jetzt ein Marckt ist) Hoff gehalten / vnd Grafen von Vochburg / Marggrafen zu Cham / Eger vnd Newmarckt / genandt worden / vnd von Hertzog Bertholden in Bayern / Hertzogs Arnolphi Mali Brudern / herkommen seyn sollen / wie beym Wiguleo Hund / im 1. Theil seines Bäyerischen Stammenbuchs / am 148. Blat zu lesen / welcher sagt / daß der letzte vmbs Jar Christi 1204. abgestorben seye / vnd Berthold geheissen habe; Hergegen in obangezogener geschriebenen Verzeichnuß stehet / daß vmbs Jahr 1220. Eberhards / eines Marggraffen von Vochburg gedacht werde / der Graf zu Chamb vnd Newmarckt / Fürst im VoigtLand gewesen / vnd dem Burggrafen zu Nürenberg Wunsidel / vnd Kirchlanitz / oder Kirchschlanitz / verkaufft habe: vnd hätten dise Graf- oder Marggraffschafft Cham / die Hertzogen in Bäyern / vom Röm. Reich empfangen. So weiset auch Andreas Brunner part. 3. Annal. p. 889. dem Aventino vnd Hundio, jren Irrthumb / auß deß Eberhardi Altahensis Indiculo, vnnd sagt / daß Theobaldus der letzte dieses Geschlechts gewesen seye. Es hat diese Statt auch bißweilen Anstöß gehabt / vnd ward sonderlich am 19. 29. Jen. deß 1641. Jars / dieselbe von den Schwedischen / vnter jhrem General Feldmarschallen Banner mit Accord eingenommen / darüber aber der Chur-Bäyerisch geweste Statthalter allda ein böses TranckGeldt /

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[15] weil er nit einigen Schuß zur Resistentz herauß thun lassen / zu Straubingen solle bekommen haben / wie in der Franckfurter Frühlings Relation selbigen Jahrs / am 73. Blat zu sehen; vnd auch / daß er mit dem Schwerdt gerichtet worden seye / in tomo 4. Theatri Europ. fol. 636. a. stehet: Daselbst auch gesagt wirdt / daß in dieser Statt vnd Schloß / die Schwedischen eine so grosse Quantität von geflehnetem Geträyde vnd Viehe / gefunden / daß einer geschrieben / man solte wol auff ein Jahr lang Vnderhalt davon haben mögen. Als der Feldmarschall Banner der Käyser. vnd Bäyerischen Anzug vernommen / hat er den 9. 19. Martij Cham wieder verlassen.