Topographia Sueviae: Welden

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Topographia Germaniae
Welden
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 216–217.
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[216]
Welden /

Ein Marcktfleckt / an dem Wässerlein Laugna / nahend dem Wasser Zusam / vnnd nicht sonders weit vom Marckt Zusmarhausen / dahin sich An. 1570. die Schwestern / auß der Clauß Weiler / bey Blaubeuren / begeben / für welche allhie ein Clösterlein / Franciscaner Ordens / erbawet worden. Crusius schreibet / daß gedachtes Weyler / oder Wilera, zwischen Vrspringen / vnnd Blaubeuren / vnderhalb Schelklingen / gelegen / wo / vor Jaren / in der Nachbarschafft / der Edlen von Wiler Schloß gestanden seye / darauß die erste Anfängerin dieses Clösterleins / die Jungfraw Adelhaid / herkommen / die sich in das Häußlein / so sich an die Kirche / die in besagter Nachbarschafft allbereyt Anno 1155. gestanden / erbawet / eingeschlossen hat / Anno 1280. gestorben / vnnd zu Blaubeuren begraben worden ist; deren andere Cläußnerin nachgefolgt / biß endlich eine Samblung vieler Schwestern darauß zu werden angefangen: Welcher erste Mutter war gewesen Gertraud Schwellerin / ein Adeliche / vnd fromme Jungfraw / die zwölff Schwestern auffgenommen / so sich von jhrer Hand Arbeit ernehrt haben / vnd starb sie An. 1400. im 60. Jahrs jhres Alters. Vnter der sechsten Muttern Adelhaide Osvvaldina, hat man A. 1475. ein grosses / vnd schönes Hauß zu erbawen angefangen / darinn die folgenden Mütter gewohnt haben. Ist ein Lehen von Tyrol / daher / als die letzte Cläuserin / so im besagten 1570. Jahr / sich von Weyler hieher gen Welden begeben / nämlich Kunigund Vngelterin / Anno 1619. [217] gestorben / vnnd der Hertzog von Würtemberg keine Gefäll mehr nach Welden folgen lassen wollen / sich deßwegen ein Streit zwischen Oesterreich / vnd Würtemberg / erhoben hat: Vnnd kam Anno 1637. das gantze Ambt Blaubeuren an Tyrol: Weiln aber dasselbe An. 1649. dem Herrn Hertzogen zu Würtemberg restituirt worden / so wirdt / sonders Zweiffels / auch die Clauß Weyler wider Würtembergisch seyn.