Trübsinn

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Autor: Georg Trakl
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Titel: Trübsinn
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 45
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1913
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Der Jüngste Tag. Die Bücherei einer Epoche. Herausgegeben von Heinz Schöffler. Faksimile-Ausgabe. Band 1. Frankfurt am Main: Societäts-Verlag 1981. Commons
Kurzbeschreibung:
Erstveröffentlichung in: Der Brenner. Halbmonatsschrift herausgegeben von Ludwig von Ficker. III. Jahr. Heft 2. Innsbruck: Brenner Verlag, 15. Oktober 1912. S. 63
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TRÜBSINN

Weltunglück geistert durch den Nachmittag.
Baraken fliehn durch Gärtchen braun und wüst.
Lichtschnuppen gaukeln um verbrannten Mist,
Zwei Schläfer schwanken heimwärts, grau und vag.

5
Auf der verdorrten Wiese läuft ein Kind

Und spielt mit seinen Augen schwarz und glatt.
Das Gold tropft von den Büschen trüb und matt.
Ein alter Mann dreht traurig sich im Wind.

Am Abend wieder über meinem Haupt

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Saturn lenkt stumm ein elendes Geschick.

Ein Baum, ein Hund tritt hinter sich zurück
Und schwarz schwankt Gottes Himmel und entlaubt.

Ein Fischlein gleitet schnell hinab den Bach;
Und leise rührt des toten Freundes Hand

15
Und glättet liebend Stirne und Gewand.

Ein Licht ruft Schatten in den Zimmern wach.