Unsere Einbildungskraft

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Autor: Ernst Eckstein
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Titel: Unsere Einbildungskraft
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aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 762–763
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Überlegungen zur menschlichen Imaginationskraft und „Urbildern“ bzw. „Normaltypen“, die zur automatischen Vervollständigung undeutlich wahrgenommener Sinneseindrücke führen
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Unsere Einbildungskraft.

Von Ernst Eckstein.


Spät abends bei mattschimmerndem Sternenlicht komm’ ich in Glismarhausen oder Salzdahlheim an und beschreite die Schwelle des „Goldenen Ankers“. Eh’ ich mein reisegeschütteltes Haupt zum Schlaf in die Kissen drücke, öffne ich das niedrige Fenster und lasse die köstlich erquickende Nachtluft hereinströmen. – Welch ein Anblick! – Das schottische Hochland mit all seinem wundersamen Balladenduft! – Wie malerisch! Wie romantisch! Drüben links dunkle, geheimnisumschauerte Hügelwände. Nach der Mitte zu eine verschattete Wasserfläche, in der sich die purpurrote Laterne eines poetischen Kahns spiegelt. Weiter nach rechts schroffe Zacken und Felsmassen, und ein architektonisches Etwas, das an die Zinnen einer mittelalterlich trotzigen Burg am Rheinesufer gemahnt. Wo bin ich denn hingeraten? Wer hätte dem „elenden Reste“ das zugetraut?

Am folgenden Morgen erweckt mich das Läuten der Sonntagsglocken. In rosigster Laune verlasse ich mein etwas härtliches Lager. Die zauberische Landschaft da draußen soll mich für die mangelnden Daunen und Sprungfedern schadlos halten.

Aber was seh’ ich? Ist das die nämliche Scenerie, die mich gestern beim Schimmer der Sterne so in Verzückung gesetzt? Welche Verwandlung!

Die Hügel zur Linken sind öde und reizlos; die Wasserfläche, breit von der Sonne bestrahlt, erweist sich als ein erbärmlicher Teich; die Felszacken sind das Profil eines unschönen Steinbruchs; und was ich so in der Nacht für die romantische Architektur eines Ritterschlosses gehalten, das entpuppt sich als der Schornstein des nahegelegenen Waschhauses. Aller Duft, alles Rätselhafte, alles Poetische ist dahin; hilflos stehe ich einer ernüchternden Wirklichkeit gegenüber.

Wie ist es möglich gewesen, diese prosaische, vegetationsarme Scenerie für ein so köstliches Märchengelände zu halten?

„Sehr einfach,“ antwortet nun der gedankenlose Instinkt. „Es war ja dunkel. Nur der spärliche Sternenschein zitterte über den Böschungen, die du sofort mit herrlichen Laubgehölzen bekleidet, über dem Steinbruch und dem ragenden Schornstein, die du ums Achtfache ihrer wahren Entfernung hinausgerückt und mit allen Erinnerungen an die prächtigsten Punkte des Rheinstroms verziert hast.“

Ganz recht: es war dunkel.

Aber dieser Mangel an Licht, diese Unfähigkeit, deutlich zu sehen, erklärt doch noch immer nicht die eigentümliche Thätigkeit unserer Einbildungskraft.

Weshalb malt uns die Phantasie das undeutlich Wahrgenommene schöner und nicht etwa häßlicher als die Wirklichkeit?

Logisch wäre es doch ganz ebenso denkbar, daß wir den Teich da unten als eine widerwärtige Lache und die Hügel da drüben, die doch wenigstens von Gras und Gestrüpp überdeckt sind, als leichenfarbige Sandhaufen ausgelegt hätten.

Dergleichen aber geschieht nie. –

Weshalb nicht?

Wer überhaupt fähig ist, über Erscheinungen, gegen die uns die Alltagsgewohnheit eigentlich abgestumpft hat, bei Gelegenheit sich zu verwundern, der wird uns zugeben, daß hier ein Problem, eine Aufgabe für den erklärenden Scharfsinn vorliegt. Die verschönernde Kraft unserer Phantasie bei undeutlich erkannten Objekten ist in der That durchaus nicht so schlechthin selbstverständlich, wie der gedankenlose Instinkt meint. Es giebt ja auch Seelenzustände, bei denen die Einbildungskraft nach der entgegengesetzten Richtung hin thätig ist, z. B. die Furcht. Ein Mensch, der sich fürchtet, malt sich das undeutlich Erkannte immer feindlicher, schreckhafter und gräßlicher aus, als es in Wahrheit ist. Er sieht lauernde Unholde, Räuber, Mörder, Gespenster. Die Wiese, auf der sich der Nebel regt, wird ihm bei seiner nächtlichen Wanderung zum bedrohlichen Sumpf, der kleinste Hügelabhang zum gähnenden Bergschlund. Bei der Furcht also verfährt die Einbildungskraft verhäßlichend – pessimistisch – während sie in dem oben geschilderten Falle optimistisch verfährt.

Wie kommt das?

Ehe wir antworten, sei das Problem noch durch ein weiteres und, wie ich glaube, interessanteres Beispiel erläutert. Wir gehen hierbei von dem undeutlich erkannten Ding auf die undeutlich erkannte Person über – und finden so vielleicht schneller den Schlüssel des eigentümlichen Rätsels.

Du siehst auf der Straße oder im Ballsaal eine harmonisch gegliederte Frauengestalt.

„Die ist hübsch!“ – ruft alsbald deine vorgreifende Einbildungskraft. Du machst vielleicht einen Freund, der neben dir steht, auf die angenehme Entdeckung aufmerksam, und mit großer Lebhaftigkeit stimmt er dir bei.

Nun kommt ihr näher, und je näher ihr kommt, um so entschiedener löst sich jene vermeintliche Schönheit der Züge in Mangelhaftigkeit, ja vielleicht in Unschönheit auf.

Aus der Entfernung habt ihr nur das hübsche Oval des Gesichts, die Frische der Farben, die strahlenden Augen mit einiger Undeutlichkeit wahrgenommen: das Nichtwahrgenommene, die Linien, die das Gesicht unschön machen – also etwa den unsympathischen Zug um den Mund, die häßliche Nase etc. – hattet ihr kraft eurer optimistischen Phantasie just so entworfen, wie diese Dinge eigentlich hätten sein sollen, und erst später erkennt ihr mit Unlust, daß sich die Wirklichkeit mit eurem Entwurfe nicht deckt.

Weshalb – so lautet die Frage, auf die es ankommt – zeichnet die Einbildungskraft nicht zur Abwechslung auch einmal eine geradezu scheußliche Nase in das undeutlich wahrgenommene Gesicht, um später beim Näherkommen zu finden, daß die Wirklichkeit schöner ist als das Vermutete?

Dieser umgekehrte Fall ereignet sich in der That nie – selbst dann nicht, wenn man uns schon vorher gesagt hat, die Dame, der wir heute zum erstenmal begegnen sollen, sei häßlich. Die Einbildungskraft behauptet sogar der glaubhaften Warnung eines bewährten Freundes gegenüber eigensinnig ihr Recht. Werden wir eines solchen Mädchens zum erstenmal aus genügender Ferne ansichtig, dergestalt, daß die häßlichen Einzelheiten noch nicht zur Geltung kommen, so erhebt sich sofort in uns eine Stimme, die gegen die Warnung Protest einlegt. Wir denken: „Aber die ist ja gar nicht so häßlich!“ Man giebt dem Freund also unrecht, trotz so mancher Erfahrung, die uns belehren könnte; immer wieder vertraut man der Aussage der verklärenden Phantasie – bis zum Beweise des Gegenteils.

Noch überraschender zeigt sich der Optimismus der Einbildungskraft in dem folgenden Fall, wo wir von dem Gesichte, das wir [763] uns vorstellen, gar nichts wahrnehmen. Hinter einer elastischen, wohlgebildeten Mädchengestalt herwandelnd, sind wir von vornherein überzeugt, diese Gestalt müsse ein hübsches Gesicht haben. Wir empfinden es beinah’ wie eine Kränkung, wenn sich nachher beim Vorüberschreiten herausstellt, daß die Einbildungskraft sich getäuscht hat.

Ist das nicht merkwürdig?

Im schroffsten Widerspruch mit der verstandesgemäßen Erfahrung hält die Einbildungskraft immer und immer wieder an ihrer Schlußfolgerung fest. Jedermann weiß doch, daß die Hübschheit Ausnahme, daß vollends die Schönheit ein weißer Rabe ist: und dennoch stellt sich die Phantasie auf den Standpunkt jener Naivetät, die eine einzige Lotterienummer spielt und voll Zuversicht auf den Hauptgewinn rechnet!

Noch einmal: wie erklärt sich dies Phänomen?

Ich glaube, man wird der Sache am ehesten auf den Grund kommen, wenn man sich an den zweiten der oben erwähnten Fälle – die optimistische Ausgestaltung eines nur undeutlich wahrgenommenen Gesichts – hält.

Wir alle tragen ein scharf geprägtes Bild von der Normalerscheinung, dem Typus des Menschen in unserem Bewußtsein.

Was diesem Typus sich nähert, das nennen wir, je nach dem Grade der Annäherung, hübsch oder schön; was sich von diesem Typus entfernt, unschön oder häßlich.

Besagter Schönheitstypus ist zugleich der Zweckmäßigkeitstypus; denn Schönheit ist Zweckmäßigkeit – nicht im niedrig alltäglichen, sondern im großen Sinne. Alles, was für das Wohl des Einzelwesens wie für das Wohl der Gattung zweckmäßig ist, erscheint uns schön; alles Zweckwidrige häßlich. Schopenhauer hat dies in seiner „Metaphysik der Liebe“ unwiderleglich erhärtet – unwiderleglich auch für denjenigen, der sonst die Weltanschauung des Frankfurter Philosophen nicht teilt. Die Hauptpunkte seiner geistvollen Studie entziehen sich hier der Erörterung. Beispielsweise sei nur erwähnt, daß ein frisches Aussehen, das auf gesunde Beschaffenheit des Blutes schließen läßt, schöne Zähne, die von Bedeutung für die Ernährung sind, außerordentlich zweckmäßig sowohl für das Einzelwesen als für alle zukünftigen Generationen sind, denen sie ja vererbt werden. Diese Zweckmäßigkeit aber drückt sich durch die Thatsache aus, daß solche Eigenschaften des Weibes dem Manne gefallen und umgekehrt.

Der verborgene Drang nach dem möglichst Vollendeten, die Neigung zum Typus oder zum Ideal, wie man auch sagen könnte, wenn das Wort nicht so häufig mißbraucht würde, schlummert also in jedem Menschen. Wir befinden uns gleichsam immerfort auf der Suche nach der Verwirklichung dieses Traums. Und wie im Gebiete des Rechtslebens die Annahme der Ehrlichkeit eines Mannes so lange besteht, bis man das Gegenteil dargethan hat, so gilt für unsern Instinkt die Annahme, jeder Mensch sei normal, dem Typus entsprechend, also schön – bis wir uns von der Irrigkeit dieser Annahme überzeugt haben. Wir sehen dann gewissermaßen mit den Augen des „Urbildes“. Wir erwarten und wünschen in jedem einzelnen Fall, daß die Wirklichkeit sich dem Normaltypus so eng als möglich anschmiegen werde.

Wie unausgesetzt der Mensch und besonders das menschliche Antlitz – dieser Träger aller seelischen Regungen – unsre Einbildungskraft beschäftigt, das erhellt aus der Thatsache, daß wir überall in der Natur, wo sich auch nur die dürftigsten Anhaltspunkte ergeben, menschliche Züge herauslesen.

Auf einer bröckelnden Kalkwand genügen drei oder vier Linien und Flecken, um uns sofort eine deutlich ausgeprägte, oft sehr charakteristische Physiognomie vor die Seele zu zaubern. In den Figuren der Teppiche, der Tapeten, in den quellenden Linien der Baumbelaubung, vor allem aber in den Gebilden der Wolken sehen wir, auch bei geringer Entwicklung der Einbildungskraft, menschliche Köpfe. – Häuser mit zwei Fenstern und einer dazwischen liegenden Thüre scheinen uns menschlich anzublicken. Alle erdenklichen Hausgeräte, auf denen sich ein paar Klexe gruppieren, wecken in uns die Erinnerung an ein Gesicht. – Ja, man kann dreist behaupten, daß wir unbewußt alle Objekte auf ihre Menschenähnlichkeit hin anschauen, und daß dieser unbewußte Akt uns nur dann ins Bewußtsein tritt, wenn die oben erwähnten Anhaltspunkte für die gestaltende Einbildungskraft gegeben sind. Je reicher und beweglicher die Phantasie eines Menschen, um so geringer braucht die Zahl jener Anhaltspunkte zu sein, um so leichter spannt er sein luftiges Gespinst über alles und jedes, was ihn umgiebt.

Von der hier erörterten Eigentümlichkeit unserer Einbildungskraft: stets den Typus des Menschentums mit sich herumzuschleppen – läßt jene weitere, nämlich die optimistische Auffassung undeutlich erkannter Landschaften u. s. w. psychologisch sich ableiten.

Wir tragen übrigens auch ein Ur- und Normalbild des Naturschönen in der Seele – und auch hier deckt sich die Schönheit mit der Zweckmäßigkeit. Da die Zweckmäßigkeit, d. h. die für uns vorteilhafte Gestaltung einer Landschaft mit den verschiedenen Kulturstufen der Menschheit wechselt, so hat auch unser Naturgefühl in geschichtlich nachweisbaren Punkten gewechselt. Was früher gefahrdrohend, also unzweckmäßig erschien, das hat diesen Charakter mit den Fortschritten der Technik, der Verkehrsentwicklung verloren.

So ist z. B. die Vorliebe unserer Naturfreunde für das Hochgebirge, für die Gletscher und Felsenklüfte, erst neuesten Datums. Die Patriarchen der Bibel schwärmten für Gelände, „wo Milch und Honig fließt“; bei den Griechen und Römern erblühte die Sympathie für die Meeresküsten. Das Wort für diesen Begriff (actae) ist bei den Römern geradezu identisch geworden mit dem Genuß schöner Landschaft. Die lateinischen Dichter und Schriftsteller werden nicht müde, uns das „Gestade“ und seine lieblichen Gärten, Haine und Grotten zu preisen.

Landschaften des Hochgebirgs, mächtige Urwälder, Felsenschlünde und ähnliche Dinge fielen dagegen nicht mehr diesseit der Grenze des antiken Naturgefühls. Der geniale Cäsar, der doch so manche unbedeutende Einzelheit seiner Erlebnisse mitteilt, erwähnt mit keiner Silbe der Majestät der Alpenwelt und des ewigen Schnees. Ja, noch im vorigen Jahrhundert sah man die Hochgebirge der Schweiz vorwiegend als schaurige Einöden, als fluchwürdige Hemmungen des Verkehrs an. Wir, die wir den Gotthardtunnel gebaut und Bergkuppen in den Abgrund geschleudert haben, um Dämme für unsere Eisenbahnen zu türmen, sind frei von jener Beklommenheit; wir finden die Alpenlandschaft nicht mehr gefahrdrohend, sind also fähig, sie rückhaltslos zu genießen.

Auch die offene See in ihrer stolzen Erhabenheit ist dem Altertum, dessen Schiffahrt den Kampf mit den Gewalten des Oceans noch nicht aufnehmen konnte, nur die öde, entsetzliche Wasserwüste. „Der hatte wohl dreifaches Erz um die Brust,“ sagt Horaz, „der zum erstenmal den schwankenden Kiel der trotzigen Flut vertraute.“

Homer, der sonst ein so ausgeprägtes Naturgefühl besitzt, der uns mit so ergreifender Einfachheit und Anschaulichkeit den Auf- oder Niedergang der göttlichen Sonne schildert, er hat kein Wort der Bewunderung für die Unendlichkeit der ewig rollenden Wasser, für die Erhabenheit des Sturmes, der die Wogen gen Himmel schleudert. Wir Modernen stehen dem Ocean ähnlich frei gegenüber wie der Gebirgswelt.

Nach dem Maßstabe also des uns innewohnenden Urbildes der Naturschönheit ergänzen wir undeutlich wahrgenommene Landschaften, analog der Ergänzung undeutlich wahrgenommener Menschengesichter. Dunkle Bergwände überkleiden wir mit Wäldern, weil wir gewohnt sind, solche bewaldete Höhen als Norm anzusehen, als die schönste und zweckmäßigste Umrahmung einer lieblich grünenden Thalsohle. Aehnliches gilt von den übrigen Einzelheiten.

Schließlich sei noch erwähnt, daß der hier nachgewiesene Optimismus der Einbildungskraft nicht nur auf dem Gebiete des Sehens, sondern ebenso auf dem Gebiete des Hörens obwaltet.

Wenn uns von fern die halbverwehten Töne eines Musikstücks herüberklingen, derart, daß eine zusammenhängende Melodie thatsächlich nicht zu vernehmen ist, so geht unsere nachschaffende Einbildungskraft sofort ans Werk, die Lücken kunstgemäß auszufüllen und so ein Tonstück zu schaffen, das oft vielleicht schöner ist als das Original.

Wie einem bekannten Ausspruch zufolge im Traum jeder ein Shakespeare ist, d. h. ein schöpferischer Dramatiker, der die einzelnen Charaktere konsequent durchführt, alle im Geist ihrer Rolle sprechen läßt und regelrecht die Konflikte herangestaltet, so ist bei der ergänzenden Thätigkeit unserer musikalischen Einbildungskraft jeder ein Mozart. Dies geht so weit, daß oft ein bloßes rhythmisches Geräusch dazu ausreicht, um uns eingebildete Tonfolgen vernehmen zu lassen; so z. B. während des Fahrens im Eisenbahnwagen. Die regelmäßig wiederkehrenden, nach bestimmten Heftigkeitsgraden modulierten Stöße der Räder erwecken in uns, wenn wir ihrem Geräusch eine Zeit lang in stiller Versunkenheit nachgelauscht haben, den Wahn einer Melodie, und wir sind häufig sogar befähigt, diese Melodie nach eigenem Geschmack zu lenken.