Vom Ueberhungern

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Textdaten
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Titel: Vom Ueberhungern
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aus: Die Gartenlaube, Heft 33, S. 564
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[564] Vom Ueberhungern. Wer kennt nicht den Zustand des Ueberhungerns? Aus irgend welchem Grunde haben wir zu der gewohnten Zeit eine der Hauptmahlzeiten nicht einnehmen können. Zuerst regte sich in uns der Appetit, dann kam ein nagendes Hungergefühl, bis auch dieses nach einiger Zeit verschwand. Bei gut genährten, kräftigen Menschen hat diese Verzögerung der Nahrungsaufnahme um wenige Stunden keine üblen Folgen. Wenn man aber dann das Versäumte nachholen will, ist einige Vorsicht nötig. Der Magen ist erschlafft und kann nicht wie sonst größere Nahrungsmengen ohne weiteres bewältigen. Ißt man alsdann ohne eigentliches Hungergefühl und ohne Appetit die ganze übliche Mahlzeit auf, so bemerkt man nur zu oft, daß sie nicht bekommt. Es stellen sich Benommenheit des Kopfes, Uebelkeit und andere Beschwerden ein, und es dauert mitunter lange, bis der Magen wieder in Ordnung ist. In solchen Fällen von „Ueberhunger“ empfiehlt es sich darum, dem Magen zunächst nur leichte Speisen und in geringen Mengen zuzuführen, z. B. nur einen Teller Suppe und ein Weißbrötchen oder eine Tasse Kaffee mit einem Brötchen. Nach einiger Zeit stellen sich Appetit und Hungergefühl wieder ein und inzwischen ist auch die Stunde der nächsten Mahlzeit gekommen, bei der man das „Versäumte“ nachholen kann. Wichtig ist diese Vorsichtsmaßregel für Leute, die durch die Art der von ihnen betriebenen Geschäfte, durch vieles Reisen u. dergl. zu einem weniger regelmäßigen Lebenswandel genötigt sind. Bei ihnen kann das Ueberfüllen des oft überhungerten Magens den Grund zu dauernden Verdauungsstörungen legen. – k –