Wiederum eine neue Kaffeemaschine

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Titel: Wiederum eine neue Kaffeemaschine
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 20
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Joseph Wiel: Tisch für Magenkranke, Karlsbad, 1875, MDZ München; 1876, MDZ München
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[20] Wiederum eine neue Kaffeemaschine. Bei der Zubereitung unseres „täglichen Getränkes“ ist im Allgemeinen nur sein Wohlgeschmack maßgebend. Ob diese Zubereitung gesundheitsgemäß oder gesundheitsschädlich sein kann, daran denken nur selten unsere Frauen, obwohl hervorragende Aerzte diese Frage längst beantwortet haben. So hat unter Anderen Professor J. Wiel, der bekannte Verfasser des weit verbreiteten Buches „Tisch für Magenkranke“ nachgewiesen, daß das Kochen des gemahlenen Kaffees zu verwerfen sei und daß nur der Aufguß von kochendem Wasser auf den gemahlenen Kaffee und die Extraction des letzteren bis zu einer bestimmten Grenze einen gesundheitsgemäßen Kaffee liefern könne. Er selbst sagt darüber:

„Solcher Kaffee wird nicht nur gut vertragen, sondern fördert auch die Verdauung, indem er theils als Verdünnungsmittel des Speisebreies, theils als Reizmittel für den Magen dient. Die sonst in vielen Häusern und Gegenden mehr übliche Form der Abkochung ist für Magenkranke nicht geeignet, da solcher Kaffee einen großen Tanningehalt bekommt und dadurch die Verdauung stört.“

Auf diesem Princip des Aufgusses beruhen bekanntlich die meisten von der „Gartenlaube“ schon früher empfohlenen Kaffeemaschinen und nach ihm ist auch die neueste, welche wir heute unsern Lesern vorführen, hergestellt. Als Maschine für täglichen häuslichen Gebrauch hat sie aber einen nicht zu unterschätzenden Vorzug, nämlich den der sehr einfachen Construction. Ihr Boden besteht aus einem feinen Drahtsiebe, auf welches der gemahlene Kaffee geschüttet wird, darauf wird nun das Einsatzsieb gesetzt und durch eine Drehung nach rechts festgeschraubt. Jetzt stellt man die Maschine auf eine beliebige Kaffeekanne und gießt so viel kochendes Wasser auf einmal auf, bis die Maschine gefüllt ist, sodaß man noch den Deckel aufsetzen kann. Nach etwa zehn Minuten ist die Filtration beendet und der Kaffee fertig. Davon, daß hierdurch der Kaffee vollständig ausgenutzt wurde, kann sich Jeder leicht überzeugen, denn wenn jetzt auf den Kaffeesatz nochmals kochendes Wasser gegossen wird, so erhält man ein Product voll heller Farbe, das bitter und widerlich schmeckt und nicht die Spur von Aroma besitzt. Wem der zuerst durchgelaufene Kaffee zu stark ist, der muß ihn durch heißes Wasser verdünnen, da ein wiederholter Aufguß aus dem angegebenen Grunde zu vermeiden ist.

Diese Kaffeemaschine, welche von der Firma Gebr. Arndt in Quedlinburg fabricirt wird und in den meisten Detailhandlungen vorräthig sein dürfte, zeichnet sich außerdem durch ihre Billigkeit aus, da eine solche Kaffee-Aufgußmaschine für zwei Tassen 1 Mark 60 Pfennig, für 4 Tassen 2 Mark und für 6 Tassen 2 Mark 25 Pfennig kostet. Die größte für 20 Tassen bestimmte ist für den Preis von 4 Mark 50 Pfennig zu beziehen.