Wilhelmshöhe (Die Gartenlaube 1860/21)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Wilhelmshöhe (Die Gartenlaube 1869/21)
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 331–333
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[331]
Wilhelmshöhe.
(Mit Abbildung.)

Wir hatten unsern Lesern für die Festtage einen Besuch in Wilhelmshöhe vorbereitet und freuen uns, ihnen in dem Holzschnitte, welchen wir heute geben, ein getreues Bild des Lustschlosses vorlegen zu können. Leider ist uns aber nicht gestattet, die Schilderung zu geben, welche das Bild begleiten sollte, da der mit der Abfassung betraute Autor das Manuscript nicht rechtzeitig geliefert hat. Indem wir daher den Abdruck des eigentlichen Textes unsern Lesern in einer der nächsten Nummern versprechen, beschränken wir uns heute darauf, die nothwendigsten Andeutungen zu geben, um der Veranschaulichung die Worte nicht ganz fehlen zu lassen. Viel über das Aeußere von Wilhelmshöhe zu sagen, hieße, bei seiner Berühmtheit, ohnehin Wasser in den Rhein tragen.

Das kurfürstlich hessische Lustschloß Wilhelmshöhe bei Kassel, der Sommeraufenthalt der regierenden Fürsten, ist durch seine Parkanlagen mit Wasserkünsten, in denen sich Natur und Kunst in reizender Harmonie verbinden, schon längst berühmt und deshalb das Reiseziel vieler, namentlich aber solcher Reisenden geworden, denen nur wenige Tage der Erholung gegönnt sind. Am Fuße des Hügels beginnen die Anlagen und erheben sich bis zum Gipfel des Habichtwaldes, von wo sie eine entzückende Aussicht in das Fulda-Thal bieten. Unter dem südwestlichen Flügel des Schlosses öffnet sich ein tiefes Thal, durch welches über Felsen schäumend ein Bach stürzt, der sich in einen romantisch gelegenen See ergießt. Ueber dem See liegt das chinesische Dorf Mulang, weiter westlich am Berge die Löwenburg. Auf der Höhe erblicken wir das Riesenschloß, unter welchem sich die Wasserbehälter für die Cascaden befinden, die sich in einer Länge von 600 und in einer Breite von 40 Fuß den Berg hinabziehen. Auf der Plateforme ragt die beinahe 100 Fuß hohe Pyramide hervor, worauf eine 31 Fuß hohe, aus Kupfer getriebene Nachbildung des Farnese’schen Herkules (in Hessen der große Christoph genannt) steht, in dessen Keule acht bis zehn Personen Platz finden und durch eine Fensteröffnung die köstlichste Aussicht genießen. Die übrigen romantischen Wasserwerke: der Steinhöfer’sche Wasserfall, der Wasserfall an der Teufelsbrücke, der Aquäduct, von welchem die 190 Fuß hoch steigende Fontaine gespeist wird, und der neue Wasserfall verleihen dem schönen Bilde jenen Naturreiz, mit dem sich sonst die Mutter Erde nur selbst ausstattet.

Die Geschichte des Schlosses und Näheres über den Park und die Anlagen gedenken wir in dem Hauptartikel zu bringen.



[332]

      Der Asch,   Löwenburg.   Steinhöfer’scher Wasserfall.  Wilhelmshöhe. Herkules mit Cascaden.   Gasthaus. Neuer Wasserfall.  
Reservoir für den Steinhöfer’schen Wasserfall.   Schloß.       Teufelsbrücke.