Zedler:Abacus, die Platte

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Abacus Pythagoricus

Band: 1 (1732), Spalte: 34. (Scan)

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Abacus, die Platte. Also wird in der Architectur die obere Platte in denen Capitälen der Ordnungen genennet. Die Italiäner heissen es l’ abaco, und die Frantzosen le talloir und l’ abaque. Von einigen Baumeistern wird öffters durch die Platte der gantze obere Theil des Capitäls, der viereckigt ist, verstanden, da im Gegentheil der untere Theil in eine Rundung herum gehet: in denen Zierrathen derer Corinthischen und Römischen Ordnungen hingegen ist der obere Theil in der Mitten ieder Seite etwas eingebogen, und bekommet auf solche Art 4 Ecken, welche Hörner genennet werden. Vitruvius verstehet durch diesen Abacum nur den obern platten Theil in dem Corinthischen Capitäl. vid. Vitruv. Lib. IV, c. 3. VII, c. 3. Turneb. Adversar. L. II, c.3. Bergier de viis milit. V, sect. XI, §. 8. In andern Verstande nimmt man es vor eine Art eines Schranckes, darauf die silbernen und goldenen Gefässe gesetzet wurden. Hiervon besiehe Fulv. Vesinum de Triclin. p. 150, seq. Ph. Rubenium Elect. L. I, c. 34. In noch anderm Verstande nimmt man es vor eine Art Bretspiels, in welchem mit gewissen Steinen gespielet wurde. Es wird dessen gedacht beym Sueton, Ner. XXII. Macrob. Saturnal. I, 5. Souter de Aleat. I, 2. Bulengerus de Lud. Vet. L. VIII. Calcagn, de Tesser. III. Senfleb, de Alea XI. §. 5.