Zedler:Mühle (Schleiff- und Mahl-)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

Mühle (Schleiff-)

Nächster>>>

Mühle (Schleiff- und Polier-)

Band: 22 (1739), Spalte: 136–137. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|22|Mühle (Schleiff- und Mahl-)|136|137}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Mühle (Schleiff- und Mahl-)|Mühle (Schleiff- und Mahl-)|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1739)}}


Mühle (Schleiff- und Mahl-), wird folgender Gestalt angerichtet: woferne Wasser-Mangel vorhanden, läst man sie durch ein Pferd, Ochsen oder ander Thier umtreiben, und wird ein aufrechter Well-Baum mit einen horizontal-liegenden Kamm-Rad angeordnet, welches Rad mit seiner Stirne in die Stecken des Well-Baums eingreifft, und damit ferner die beyden horizontal-liegenden Räder umtreibet, die mit ihren Zähnen noch weiter in die Stecken der beyden Trillis eingreiffen, und also zugleich den Mühlstein wie auch den Schleiffstein umführen. Zu Erleichterung des Zugs kan man an dem aufrechten Well-Baum ein Schwung-Rad anlegen, und an dessen Umlauff Gewichte hängen. Am besten ist, wenn man des Rades Circumferentz oder Umkreiß in drey gleiche Theile theilet, und an jedes Drittel einen Gewicht-Stein anhänget, so wird es hernach einen viel bessern Schwung haben, als wenn es in mehr Theile getheilt worden, welches die Erfahrung in dem Werck selbst lehren wird, welches bey allen Schwung-Rädern beobachtet werden soll. Eine andere Gattung giebt es, da an dem über sich stehenden Baum das horizontal-liegende Rad angeordnet ist, welches mit seinen unter sich hängenden Zähnen in die Spindel oder Stecken eingreifft, und damit den Well-Baum umführet, an dem denn ferner das auf die Seiten gezahnte Rad befestiget ist, welches mit seinen Zähnen in beyde Trillis eingreifft, und damit sowohl den Mühl- als Schleiffstein umlauffend macht. Sonst ist auch eine vierfache Mahlmühle zu mercken, die vier Gänge hat, und durch Pferde oder Ochsen umgetrieben werden kan, wo sich etwa Wasser-Mangel ereignet. An dem aufrecht stehenden Well-Baum wird ein grosses horizondal-liegendes gezahntes Rad befestiget, welches mit seinem Kamm in die zwey sichtbaren und in die zwey unsichtbaren Spindeln eingreifft, und die vier Mühlsteine umtreibet.