Zedler:Mühle (Stampf-)

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Mühle (Tret-)

Band: 22 (1739), Spalte: 137–138. (Scan)

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Mühle (Stampf-), wird mehrentheils denen oben beschriebenen Mahl- und Korn-Mühlen angehänget, und dienet dazu, Hirsen, Heidekorn, Gerste etc. zu stampffen, und zur Speise bequemlicher zu bereiten. Sonst muß sie an einen Wasser-Bach angeleget werden, und ist an den Well-Baum des grossen Wasser-Rades ein ander auf der Seite gezahntes Rad befestiget, welches mit seinen Zapffen in die Spindeln des Trillis eingreifft, und dadurch den aufrechten Well-Baum samt dessen Trillis nebst dem umgreiffenden Rad umtreibet, und sollen an gedachten Well-Baum so viel Zapffen, als man Stempel anordnen will, befestiget werden, deren denn dreye sind, so die Stempel aufheben und wieder fallen lassen. Die gestossene Materie fällt aus dem Kasten in einen andern, und ferner in den Beutel-Kasten, so wird der Beutel durch den Stecken, welcher sich unter dem Trillis ausschlägt, beweget. Zu mehrerer Hülffe kan ein Schwung-Rad an den über sich stehenden Well-Baum angerichtet werden. Noch eine andere Art zum Pulver machen wird durch ein Wasser-Rad umgetrieben, an dessen Well-Baum achteckige Heb-Arme befestiget werden, welche hernach die Stampffen über sich heben, und wieder fallen lassen. Sie wird vornemlich zu dem Kohlenbrechen gebraucht; man mag aber so viel Stempel anlegen als man will, nachdem man einen starcken Trieb des Wassers haben kan.