Zedler:Müller (Jacob) ein berühmter Theologus und Superintendent zu Neuenstein in der Grafschafft Hohenloe

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Müller (Jacob) ein Doctor der Medicin von Torgau in Meissen

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Müller (Jacob) gebohren zu Lübeck den 31 Jenner 1621

Band: 22 (1739), Spalte: 219–220. (Scan)

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Müller (Jacob) ein berühmter Theologus und Superintendent zu Neuenstein in der Grafschafft Hohenloe. Er ward zu Weiblingen im Würtenberg gebohren den 4 October 1605. Nachdem er in seinen jüngeren Jahren einigen Grund in der Lateinischen und Griechischen Sprache ingleichen in der Logick und Rede-Kunst geleget hatte, begab er sich im Jahr 1622 auf die Kloster-Schule zu Hirschau, und das folgende Jahr darauf auf die Universität zu Tübingen, daselbst erlangete er im Jahr 1624 den Grad eines Baccalaureus in der Welt-Weisheit, und das folgende Jahr mit besonderem Ruhe unter 17 [220] Candidaten die 3. Stelle als Magister. Nachher legte er sich mit besonderem Fleisse auf die Gottes-Gelahrheit und besuchte die Vorlesungen der damals zu Tübingen berühmten Theologen D. Osianders, D. Nicolai, D. Thümmen, D. Reinhing und Magist. Falco. Im Jahr 1630 wurde er von den Tübingischen Theologen bey dem Grafen Crato von Hohenlohe, des Fränckischen Kreyses Obersten, zum Hof-Prediger vorgeschlagen, welche Stelle er auch, nach vorhergängiger ordentlichen Beruffung wircklich angetreten hat. Das folgende Jahr darauf, wurde er von vorbesagtem Grafen zum Prediger in dem Kloster Schönthal ernennet, auch in dieser Pfarre von Magister Salomon Majer gewöhnlicher massen eingeführet. Im Jahr 1634 wurde er von obesagtem Grafen zum Prediger in dem Kloster zu Ellwangen, und nicht lange hernach zum Pastorat nach Neuensteit beruffen, welchem Amte er 17 Jahr lang mit unermüdetem Fleisse und vieler Sorgfalt vorgestanden ist. Endlich folgete er nach dem Absterben M. Salomon Meyers, diesem in dem bisher verwalteten Amte eines Qber-Hof-Predigers und Superintendenten zu Neuenstein, woselbst er auch am 9 Junius des 1668 Jahrs im 63 seines Alters an einem Schlag-Flusse gestorben ist, und den Ruhm eines exemplarischen und eiferigen Gottes-Gelehrten nach sich gelassen hat. Was seine Familie anbelanget: so hat er sich im Jahr 1634 mit Barbara Eislingern, Balthasar Eislingers eines Kaufmanns zu Kirchheim im Hertzogthum Würtenberg ehelichen Tochter verheyrathet und mit ihr 5 Söhne und eben so viel Töchter gezeuget, von welchen bey seinem Absterben aber nicht mehr als 4 Söhne, nemlich Heinrich Jacob, Wilhelm Balthasar, Prediger zu Ohrenberg, Johann Conrad und Johann Siegfried, ingleichen 2 Töchter, Namens Anna Barbara, und Maria Margaretha, Johann Christoph Hetzels, Hohenloischen Rent-Meisters Ehefrau am Leben gewesen sind. Freher Theatr. Fischlin. Memoria Theologorum Wirtembergensium resuscitara P. II. p. 235. u. ff.