Zedler:Mixtur-Zimbeln

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MIXTURA

Band: 21 (1739), Spalte: 652. (Scan)

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Literatur
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Mixtur-Zimbeln, ein Orgel-Register, so zu denen Principalen und Octaven gehöret, weil sie aus derselben Mensur sind, und die Octaven und Quinten ohne dem zur Mixtur und Zimbeln, des vollen Wercks halber, gezogen werden. Derer Mixturen Dispositiones und Variationes sind mancherley, nach Art und Gelegenheit derer Wercke und Kirchen. Eine Art wird die grosse Mixtur genennet, und war vor Alters offt 20, 30 und 40 Pfeiffen starck, darunter die grösten 8 Fuß ausmachten. Jetzt sind sie 10, 12, bis 20 Pfeiffen starck auf einen Chor, die grosse Pfeiffe im untersten Clave hat 4 Fuß Ton. Bey einigen heist diese Mixtur auch graphicalis. Zehen Pfeiffen pro choro beträgt zusammen auf denen Clavibus 864 Stück. Die andere Art heist man nur bloß hin Mixtur, weil selbige im Mittel, nicht zu groß, and nicht zu klein, mit Pfeiffen besetzt ist. Und ist eben die, welche jetzo in die aequal principal, auch wohl in die grossen Principal-Wercke von 4, 5, 6, 7, 8 und 9 Pfeiffen oder Choren gemacht wird; worinnen die gröste Pfeiffe gemeiniglich von 2 oder 1 Fuß Ton ist. Die kieine Mixtur, Niederländisch Scharp genannt, ist von drey Pfeiffen disponiret, und wird offt wiederhohlet. Man setzt sie bißweilen in grossen Wercken in die Brust, oder vor seine rechte Mixtur. Etliche nehmen gar 3 kleine subtitle Pfeifflein dazu, die gröste 3 Zoll lang, und deren 3 oder 4 in unisono, nebst einemn Octävlein und kleinen Quinte, und gehen von einer Octav zur andern.