Zedler:Nabathäer

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NABATHAEI

Band: 23 (1740), Spalte: 10–11. (Scan)

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Nabathäer, Nabathaei, ein sehr beruffenes und berühmtes Volck in Arabien, das nach Isidori Meynung seinen Namen durch Verschlück- und Veränderung einiger Buchstaben, von dem erstgebohrnen Sohn Ismaels, dem Nabajoth oder Nebajoth herhaben soll, aus welchem Namen Nabatha und Nabathäer kan hergekommen und gemacht worden seyn, 1 Mos. XXV, 12. Man setzet ihren Sitz am gewissesten in das steinigte und wüste Arabien, obgleich Stephanus sie in das so genannte glückliche Arabien stellet. Strabo und vor ihm Plinius Lib. I. c. 6. erzehlet, daß die berühmte Stadt des steinigten Arabiens, Petra, die von der Art des Bodens den Namen her hat, sich in dem Antheil der Nabathäer gefunden habe, obgleich selbige zuweilen in der Moabiter und Edomiter Hand gekommen seyn mag, wie Vitringa erinnert, der übrigens denen [11] Nabathäern das steinigte Arabien zueignet, und anmercket, daß zuweilen unter dem Namen alle in Arabien wohnende Abkömmlinge Ismaels, mithin ein grosses Volck verstanden würde, das auch zu den Ur-Vätern der Saracenen gehöret. Die Geschichte der Maccabäer gedencken der Nabathäer, mit der Anzeige, wie freundlich sie sich gegen den Judas Maccabäus erzeiget hätten, 1 Mace. V, 25. Cap. IX, 35. Dieses Ismaelitische Geschlecht ist, allen Berichten nach, sehr mächtig in Arabien von uralten Zeiten her gewesen, hat aber seines Ur-Vaters Erkänntniß und Verehrung des wahren GOttes gar schändlich, auch wohl, wenn Jüdischen und andern Berichten zu trauen ist, gar zeitlich verlassen, und sich der Abgötterey mit Verehrung der Sonne, Mondes und Sternen ergeben, dabey es in die Thorheit verfallen ist, unter vermeyntlichem Einfluß des Gestirns, allerhand ungemeine Dinge zu thun, dergleichen vermögende und ausrichtende Bilder, Anhäng-Stücken u. s. w. zu verfertigen, und vielerley verbotene Händel zu treiben, daß es mit die gröste Stütze des Sabier- oder Sabäer-Greuels abgegeben haben solle, biß der Mahomet, seiner Art nach, eine Aenderung der Orten eingeführet. Bes. Hottingers Historia orient. L. I, Cap. 7, p. 245 u. ff. Ebendeß. Thesaurus philologicus, p. 55. Dieses ist das Volck, welches Sabinius schlug, wie Josephus Antiqu. Judais. L. XIV, c. 11 berichtet.