Zedler:Quei, eine Blume

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Quei, ein gewisses Kraut

Band: 30 (1741), Spalte: 167–168. (Scan)

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Quei, eine Blume, welche durch gantz Sina, iedoch am häuffigsten in der Landschafft Quangsi, und fürnemlich in dem Gebiete der Stadt Queilin, die von solcher Blume den Namen hat, zu finden. Sie wächset auf einem hohen Baume, mit Lorbeer oder Zimmet-Blättern, und ist gantz klein, gelb von Farbe, in kleine Träublein zertheilet, eines gantz lieblichen Geruchs. Wenn sie aufgegangen, bleibet sie gar lange Zeit frisch und gantz unverwelckt auf dem Baume; wenn sie herunter fället, bekommt [168] der Baum nach einem Monath wieder neue Knöpffe, daß in Herbst-Zeiten eine neue Blume herfür kommt, und giebt einen so angenehmen Geruch von sich, daß das gantze Land, da der Baum stehet, davon erfreuet und erfüllet wird. Ihren Lateinischen Namen findet man nirgends; ist aber eben die Blume, welche die Türcken mit Limonien-Safft einweichen, denen Pferden die Haare damit zu färben. Die Sineser machen viel angenehme Confecte, vor den Mund und vor den Geruch, aus dieser Blume. Martini Novus Atlas Sinens. p. 147.