Zedler:Wabst, (Christlieb Gottwald)

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Wabst, (Christian Gottlob)

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Band: 52 (1747), Spalte: 98–99. (Scan)

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Wabst, (Christlieb Gottwald) erblickte das Licht der Welt zu Dreßden den 14. Octob. 1694. Sein Herr Vater war Christian Wabst, ein Rechtsgelehrter und Secretair derer Baronen [99] von Rechenberg, welcher 1731. im 70. Jahre seines Alters verstorben; die Mutter aber, Eva Jo- hanna, Mich Schusters, welcher bey Königl. Majest. in Pohlen und bey 4. Churfürsten in Sachsen Geheimder Secretair gewesen, Tochter, so 1726. selig entschlafen. Nachdem nun dieser ihr Sohn den ersten Grund des Christenthums und der Studien zu Hause unter Privat-Lehrmeistern geleget; so hörete er hierauf die Lehrer in der Creutz-Schule in Dreßden, und wurde auch einige Zeit in das Gymnasium zu Merseburg von seinen Eltern geschicket. An beyden Orten übete er sich in den Schul-Studien dergestalt, daß er sich 1712. im August nach Wittenberg auf die Universität begeben konnte. Daselbst hörete er die berühmtesten Lehrer der Beredsamkeit, Philosophie und Theologie, wurde 1714. Baccalaurius in der Philosophie und disputirte unter Klausingen de divina essentia, num masculinum & foemininum admittat, wider Arnolden. Bald hierauf präsidirte er auf der Catheder und widerlegte Locks schlechte Meinungen von der Vernunft. Nicht lange hernach disputirte er wieder als Präses de prudentia homiletica circa jocos, und fieng an, über die Logick, Pneumatick und Oratorie zu lesen. Nach diesem trug sichs zu, daß er bey den jungen Söhnen des Herrn Heinr. von Ahlfeld, Geheimden Raths des Königes in Dännemarck, Hofmeister wurde, und sich nach Holstein wandte, da er denn Gelegenheit fand, sich mit den vornehmsten Gelehrten in Hamburg zu besprechen. Auf Geheiß seiner Eltern aber kam er 1724. wiederum nach Dreßden, und bereitete den Herrn Grafen von Stubenberg, welcher nachmahls Königlich Pohlnisch. und Chur-Sächsischer Hofrath worden, zu denen Academischen Studien. Im Jahr 1726. berufte ihn ein Hochlöbl. Ober-Consistorium zu Dreßden zum Diaconat nach Oeder. Nach 6. Jahren erhielt er den Beruf zum Pastorat in Döbeln, und 1736. zu der Superintendur in Rochlitz. Worauf er noch in eben diesem Jahr die Doctor-Würde in der Theologie zu Wittenberg annahm. Seine Schrifften, sind ausser den schon erwehnten.

1. Täglicher Denckzettul, Hamburg, 1723. in 8. sind Andachten auf 31. Monats-Tage, ingleichen auf Fest-Tage.
2. Diss. inaugur. de Theologia occulta, unter George Friedrich Schröers Vorsitze, Wittenberg 1736. in 4.

Gründl. Auszüge aus den Disputat VII. Band, p. 153. u. f. Unsch. Nachr. Supplem. III. p. 183. Gelehrte. Neuigkeiten Schlesiens des Jahrs 1736. p. 514.