Zedler:Werder, ein altes Adeliches Geschlechte in dem Hertzogthum Magdeburg und der Marck Brandenburg

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Werder, Geschlecht in Schlesien

Band: 55 (1748), Spalte: 330–331. (Scan)

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Werder, ein altes Adeliches Geschlechte in dem Hertzogthum Magdeburg und der Marck Brandenburg, welches von dem vorhergehenden Geschlechte von dem Werder zu unterscheiden, und ehemahls in dem Stiffte Merseburg gewohnet, und die Merseburgische Vorstadt, so jetzo der Neumarck heisset, besessen, dieselbe aber 1184 an den Bischoff Everharden käufflich überlassen. Diese Vorstadt war damahls ein Dorf, und hieß das Werder, wannenhero auch das dabey gelegene Vorwerck bis diesen Tag das Werder genennet wird, wie bereits in einem vorhergehenden Artickel ist erinnert worden. Hermann und Hoymon, Gebrüdere von Werder, verkaufften 1348 an Heinrich IV, Bischoffen zu Merseburg, Liebenau. Johann von Werder war von 1463 bis 1467 Bischoff zu Merseburg. Ein anderer Johann von Werder, welcher von dem Kayser Maximilian I, nachdem er sich in 12 Feldzügen wohlverhalten, zum Hauptmaaa auf Montfort bestellet worden, und 1529 zu Veldkirchen gestorben, gehöret allem Anschen nach auch zu dieser Familie. Hanß von Werder, auf Brettin, hatte Hedewig von Alvensleben, aus Calbe, zur Gemahlin, und zeugete mit ihr Agnesen von Werder, die mit Georgen von Lochow, auf Neuhauß, vermählt gewesen.

Hieher werden auch gehören Hanß von Werder, auf Roßbach, welcher in der Ehe mit Annen von Helldorf, Friedrichen von Werder, auf Roßwich erziehlet. Dieser hatte Annen von Burckersroda zur Gemahlin, welche ihm gebohren Joachimen von Werder, auf Ober-Zesche, der mit Catharinen, einer Tochter Balthasar Bosens, auf Unter-Franckleben, vermählt gewesen. Aus solcher Ehe ist entsprossen Balthasar Friedrich von Werder, auf Ober-Zesche. Dessen Gemahlin, Marie Sibylle Stangen, brachte zur Welt Jochaim Friedrichen von Werder, auf Döhlen, der sich Eleonoren Sophien von der Gabelentz ehelich hat antrauen lassen, und aus solcher Ehe erhalten Christiane Elisabethen von Werder, eine Gemahlin Julius Heinrich Peistels, auf Klein-Bauchlitz, welcher als Königl. Pohlnischer und Chur-Sächsischer Capitain zu Ende des vorigen und Anfange des jetzigen 18ten Jahrhunderts bey aller Gelegenheit seinen Muth gezeiget, und nachmahls Capitain-Lieutenant von den Ritter-Pferden worden. N. von Werder, auf Döhlen, Königl. Pohlnischer und Chur-Sächsischer Capitain-Lieutenant, ehelichte Christiane Henrietten von Peistel, eine Tochter Jonas Friedrichs, der 1697 als Chur-Sächsischer Obrist-Lieutenant von den Ritter-Pferden gestorben. [331] Friedrich von Werder, auf Roßbach, heyrathete Even von Ende, aus Starckenberg, aus welcher Ehe entsprossen Joachim von Werder, auf Roßbach. Dieser zeugete mit Annen von Helldorf, aus Artern, Annen von Werder, eine Gemahlin Hanß Georgens von Osterhausen, auf Kreipizsch. Christine von Werdern, aus Roßbach, war die andere Gemahlin Heinrichs von Biesenrode, auf Scortleben und Teditz. Christoph Wilhelm von Werder, auf Lessen und Zeltschen, heyrathete Magdalenen, Wolff Dietrichs von Schicken, auf Reinßdorf, Tochter, und Hieronymus von Dießkau, auf Lochau, Wittbe, die 1605 gebohren.

Im Jahr 1711 besaß dieses Geschlecht die in dem Jerichauischen Kreise gelegene Ritter-Güter Gollwitz, Woltersdorf, Cahde, Brettin, Rogesen, und Klein-Wusterwitz. Uebrigens wird derer von Werder in dem Merseburgischen, ihr Wappen, in dem Wappenbuche L, I, n. 168 unter der Rubric: Meißnische von Adel, gesetzet, und trifft mit derer von Werder in dem Magdeburgischen, ihrem gar nicht überein. Ludwigs Reliqu. Manuscriptor. T. IV, p. 420. Abels Preußische und Brandenburgische Reichs- und Staats-Geographie I Th. Spangenbergs Adel-Spiegel, II Th. Gauhens Adels-Lexicon. Königs Adels-Historie I Th. p. 59. 705. 706. 709. 896. u. 934. II Th. p. 276. und III Th. p. 148. 496 u. 1153.