Zum Inhalt springen

Der Schiffskoch, ein Gefangener, singt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Hugo von Hofmannsthal
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Schiffskoch, ein Gefangener, singt
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 43
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1901
Erscheinungsdatum: 1922
Verlag: Insel Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Blätter für die Kunst (Berlin), Siebente Folge, 1904. S. 35f. Internet Archive
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]



[43]
DER SCHIFFSKOCH,

EIN GEFANGENER, SINGT:

Weh, geschieden von den Meinigen,
Lieg ich hier seit vielen Wochen;
Ach und denen, die mich peinigen,
Muß ich Mahl- um Mahlzeit kochen.

5
Schöne purpurflossige Fische,

Die sie mir lebendig brachten,
Schauen aus gebrochenen Augen,
Sanfte Tiere muß ich schlachten.

Stille Tiere muß ich schlachten,

10
Schöne Früchte muß ich schälen

Und für sie, die mich verachten,
Feurige Gewürze wählen.

Und wie ich gebeugt beim Licht in
Süß- und scharfen Düften wühle,

15
Steigen auf ins Herz der Freiheit

Ungeheuere Gefühle!

Weh, geschieden von den Meinigen,
Lieg ich hier seit wieviel Wochen!
Ach und denen, die mich peinigen,

20
Muß ich Mahl- um Mahlzeit kochen!