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ADB:Löwen, Elias von

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Löwen, Elias von: Löwen, Johann Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19. Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 311Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Löwen: Elias v. L. (Leven), Arzt und Astronom, geb. (unbekannt wann) in Schlesien, † den 27. April 1661 in der schlesischen Stadt Pitschen. Er kam als junger Mann nach Schweidnitz und lernte daselbst Maria Cunitz, die gelehrte Tochter des Dr. phil. et med. Heinrich Cunitz, kennen. Da er in der Astronomie gründlich bewundert war, so kehrte er seine junge Freundin deren höhere Theile, insbesondere auch die sphärische Trigonometrie, kennen. Nach des Vaters Tode heiratheten sich (um 1629) Lehrer und Schülerin und nahmen der Kriegsunruhen wegen ihren Aufenthalt in Oloboce in Polen, indem sie sich unter den Schutz der Aebtissin des dortigen Nonnenklosters stellten. Beide Ehegatten gaben zusammen ein astronomisches Tafelwerk heraus, an welchem allerdings die Frau den wahren Löwenantheil gehabt zu haben scheint; es führt den Titel „Urania propitia sive tabulae astronomicae mire faciles“ und ward von Maria Cunitia una cum marito Elia a Leonibus dem Kaiser Ferdinand III. zugeeignet. Daß Werk stand damals in ziemlichem Ansehen und durfte es sogar wagen, gewisse Aufstellungen Kepler’s mit Glück zu rectificiren. Von L. selbst führt Scheibel’s „Anleitung zur mathematischen Bücherkenntniß“ folgendes Werk auf: „Horologium zodiacale, d. i. immerwährender magischer oder Planeten-Stund-Zeiger“; [312] auf dem Titel des 1626 zu Breslau gedruckten Buches nennt sich der Verfasser Elias Crätzschmar, so daß mithin die Erhebung in den Adelstand erst nach dieser Zeit erfolgt sein muß.

Kästner, Geschichte der Mathematik, 4. Bd., S. 430 ff. – Eberti, Eröffnetes Cabinet des gelehrten Frauenzimmers, 1706, S. 117.