„Musterblätter für künstlerische Handarbeiten“

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Textdaten
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Autor: R. B.
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Titel: „Musterblätter für künstlerische Handarbeiten“
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 43, S. 740
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[740] „Musterblätter für künstlerische Handarbeiten“ nennt sich ein höchst beachtenswertes Unternehmen, das kürzlich in Berlin im Lipperheideschen Verlag erschienen ist. Die Kunststickerei unserer Tage hat nach langem Daniederliegen rasch einen Höhepunkt erreicht, der sich mit den besten Zeiten der alten Klosterarbeit messen kann und, was Vielseitigkeit betrifft, sie weit hinter sich läßt. Ist doch durch die Gewerbemuseen ein ganzer Schatz von abend- und morgenländischen Techniken und Mustern erschlossen, welcher freilich erst gehoben und der Allgemeinheit vermittelt werden muß, soll er direkt fruchtbringend wirken. Um dieses schwierige Vermittlergeschäft hat sich die inzwischen verstorbene Herausgeberin, Frau Frida Lipperheide, die allergrößten Verdienste erworben: sie giebt im Zusammenhang mit den in der „Illustrierten Frauenzeitung“ gebrachten Vorzeichnungen von Stickmustern in einer fortlaufenden Reihe von Sammelmappen farbige Blätter, die ausgeführte Stickerei in Stichlage, Farbe und Wirkung so vorzüglich darstellend, daß jede geschickte Hand mit Leichtigkeit nach diesem Vorbild arbeiten kann. Was hier zusammenruht an wundervoll künstlerischer Handarbeit, an alter orientalischer und nordischer Leinenstickerei, spanischer, deutscher, italischer Plattstich- und Aufnäharbeit, an Flechtstich, Stramin- und Filetstickerei, in prachtvoll modernen, halb gemalten, halb gestickten Mustern, das stellt eine Hochschule des Geschmacks und der Geschicklichkeit dar. Ein vortreffliches Lehrbuch, „Die dekorative Kunststickerei“, führt, durch Abbildungen unterstützt, in die gesamte Technik ein und giebt als Supplement prachtvolle Blätter größten Formates mit alten und neuen Mustern, deren volle Farbenwirkung in Sammet, Gold und Seide durch den vorzüglichen Plattendruck zur Geltung kommt. Kunststickerinnen von Fach, sowie die zahlreichen Dilettantinnen, vor allem diejenigen, welche von großen Städten entfernt wohnen, seien auf dies grundlegende und bis zur Vollendung fortbauende Werk aufmerksam gemacht, welches zugleich ein glänzender Beweis dessen ist, was eine künstlerisch hochgebildete und praktisch geschulte Frau in zielbewußter Arbeit zu leisten vermag. R. B.