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ADB:Adolf III. (Graf von Berg)

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Artikel „Adolf III., Graf von Berg“ von Karl Leopold Strauven in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 92–93, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Adolf_III._(Graf_von_Berg)&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 07:44 Uhr UTC)
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Adolf III., Graf von Berg, reg. 1189–1219, war der älteste der drei Söhne Engelberts, Grafen von Berg, welchem er, als derselbe auf dem Kreuzzuge 1189 starb, folgte, nachdem er schon unter der Regierung seines Vaters an den Zügen des Kaisers und des Erzbischofs von Köln, namentlich in Italien und Westfalen beim Kampfe gegen Heinrich den Löwen, betheiligt gewesen war. Mit dem Erzbischofe von Köln, Adolf v. Altena (s. d.) blieb A. nach seinem Regierungsantritte beständig im Bunde; mit ihm nahm er anfangs für König Otto Partei, trat mit ihm später zu K. Philipp über und zeigte sich bei der bald nun folgenden Belagerung Kölns in Folge eigenen Interesses und seiner Localkunde als einen der gefährlichsten Gegner der Stadt. Weiterhin finden wir den Grafen A. im Kampfe gegen die Albigenser, gegen welche 1211 das Kreuz gepredigt worden und deren völlige Ausrottung im folgenden Jahre erfolgte. Im J. 1213 rückte A. gegen die Reichsburg Kaiserswerth, wohin die Kölner auf Befehl Otto’s den Bischof Friedrich von Münster gefänglich eingebracht hatten, um diesen aus der Haft zu befreien. Er zwang die überaus feste, von Friedrich Barbarossa angelegte Burg zur Uebergabe, indem er, vom niedrigen Wasserstande begünstigt, vom rechten Ufer aus einen Damm durch den Rhein legte. Dem Bischofe ward dadurch die Freiheit wiedergegeben. Der Streit um das Kölner Erzbisthum ward endlich 1216 durch eine Neuwahl geschlichtet, aus der Adolfs jüngerer Bruder, Engelbert (s. d.) als Erzbischof hervorging. A. nahm darauf, nachdem er kurz zuvor milde Stiftungen an die Johanniter seines Stammschlosses Burg und an die Abteien Knechtsteden und Altenberg gemacht hatte, das Kreuz, indem er seinem genannten Bruder Erzbischof Engelbert, zugleich nächstem Agnaten, da A. nur eine an Heinrich von Limburg vermählte Tochter hatte, die Verwaltung seiner Grafschaft übertrug. Er stieg im Frühjahre 1218 in Vlaardingen zu Schiffe, woselbst die Kölner, Trierer, Bremer und friesischen Kreuzfahrer sich sammelten, um auf dem Seewege das heilige Land zu erreichen. Diese Flotte, durch französische Schiffe verstärkt, lief unterwegs in den Hafen von Lissabon ein und entriß auf Bitten des Bischofs dieser Stadt zunächst die Veste Alcazar mit stürmender Hand den Mauren. In Syrien angelangt wandte sie sich gegen Damiette. Bei der sich in die Länge ziehenden Belagerung, wo Epidemien das Kreuzheer decimirten, fanden A. von Berg und Arnold von Cleve, die beiden Anführer der rheinischen und friesischen Kreuzfahrer, 1219 ihren Tod.

[93] Levold von Northof, Chronica comitum de Marka (herausgeg. v. Troß, Hamm 1859).