Zum Inhalt springen

ADB:Adrianus, Cornelius

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Adrianus, Cornelius“ von Carl Ruland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 124, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Adrianus,_Cornelius&oldid=- (Version vom 3. Oktober 2024, 23:30 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Adrian, Valentin
Nächster>>>
Adriani, Matthäus
Band 1 (1875), S. 124 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Februar 2020, suchen)
Cornelis Brouwer in Wikidata
GND-Nummer 138529515
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|124|124|Adrianus, Cornelius|Carl Ruland|ADB:Adrianus, Cornelius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138529515}}    

Adrianus: Cornelius A., eigentlich Adriansen, ein Franciscaner, im Volksmunde Bruder Cornel von Brügge genannt, geb. zu Dortrecht 1521, † 13. Juli 1588. Er trat frühzeitig in den Orden, war im Hebräischen und den classischen Sprachen wohl bewandert, auch Lector derselben. Weit mehr aber galt er als mächtiger Kanzel- und Volksredner, namentlich in Brügge, wo er, zuletzt als Guardian, an 30 Jahre lebte und wirkte. Durch seine Vorträge, in deren Bereich er mit Vorliebe die Vorgänge des kirchlichen und politischen Lebens zog, schuf er sich ebenso begeisterte Anhänger, wie bittere Feinde. Ein wider ihn zuerst 1569 gedrucktes Pamphlet, die: „Historie van C. Cornelis Adriansen van Dordrecht“, welches sein Verhältniß zu seinen Beichtkindern schwer verdächtigte, ihn aufreizender Reden gegen die Obrigkeiten von Brügge und Flandern, gegen die Generalstaaten und die verbündeten Edelleute, sowie der Blasphemien gegen Gott und Natur und blutdürstiger Reden wider die Reformirten bezichtigte, ist selbst noch nach seinem Tode immer von neuem wieder aufgelegt worden (neuerdings in deutscher Uebersetzung erschienen), so daß sogar seine in Wadding’s „Scriptores ord. Minorum“ mitgetheilte Grabschrift darauf anspielt. Er war eben durch und durch ein politischer Parteimann. Seine Anhänger im Volke ließen sich aber durch jene Angriffe nicht beirren, er konnte seinem Predigeramt bis an seinen Tod ungestört fortleben. – Seine „Conciones“ und sein Werk „De septem sacramentis“ gehören zu den litterarischen Seltenheiten.