Zum Inhalt springen

ADB:Alger von Lüttich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Alger von Lüttich“ von Johann Friedrich von Schulte in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 341, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alger_von_L%C3%BCttich&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 16:49 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Algermann, Franz
Nächster>>>
Algoewer, David
Band 1 (1875), S. 341 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Alger von Lüttich in der Wikipedia
Alger von Lüttich in Wikidata
GND-Nummer 118810561
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|341|341|Alger von Lüttich|Johann Friedrich von Schulte|ADB:Alger von Lüttich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118810561}}    

Algerus von Lüttich, wahrscheinlich zu Lüttich geb. um 1055, als Diacon-Scholasticus bei St. Bartholomäus in Lüttich, vom B. Otbert (1092–1117) an die Kathedrale St. Lambert versetzt, wo er durch 20 Jahre der Domschule vorstand und die auswärtige Correspondenz führte. Verschiedene Anträge sächsischer Bischöfe, in ihre Dienste zu treten, lehnte er ab und trat nach dem Tode von B. Friedrich (1119–1121, 27. Mai) unter Abt Petrus Mauricius (Venerabilis) in das Kloster zu Clugny, wurde Priester und lebte hier noch etwa 10 Jahre, so daß sein Tod in den Anfang der Dreißiger Jahre fällt. Er schrieb zu Lüttich: „De misericordia et justitia“, welches Buch von Gratian in dem „Tractatus de poenitentia“ in großem Umfange benutzt worden und hierdurch, wie Richter zuerst gezeigt hat, für die Quellengeschichte des canonischen Rechts von Wichtigkeit ist; Ausg. von Martene „Thesaur. novus anecdotorum“ V. p. 1019. – „De sacramento corporis et sanguinis Domini“ gegen Berengar von Tours; Ausg. Basel 1530 (von Erasmus), „Bibl. patrum Col.“ T. XII., Lugd. T. XXI., Lovan. 1847 (von J. B. Malou). – „De gratia et libero arbitrio“ Ausg. Pez „Thesaur. anecdot.“, T. IV. P. II.„De sacrificio missae“, entdeckt von Theiner und edirt von Mai „Script. vet. nova coll.“, Rom. 1837, T. IX. Alle in Migne’s „Patrologie“. – Verloren ist seine Correspondenz und Geschichte der Kirche von Lüttich. Einen bisher unbekannten „Liber sententiarum“ vindicirt ihm Hüffer, Beitr. z. Gesch. d. Quellen des Kirchenrechts, Münster 1862, der ihn im Cod. Paris. ms. lat. Nr. 3881 entdeckt hat.

Man vgl. über ihn des Nicolaus Can. S. Mariae et S. Lamberti Leodiensis (gleichzeitig) praef. in libros magistri Algeri bei Mabillon Anal. I. 303 und Martene l. c. Petrus Venerabilis in Bibl. Cluniac. von Marrier und Quercetanus 794. 1174. 1274. Hist. litér. de France IX. 215, XI. 160. Oudin, Comment. II. c. 1118. Richter, Beitr. zur Kenntniß d. Quellen d. can. Rechts, Leipz. 1831, S. 7 ff. Hüffer a. a. O.