ADB:Andries, Johann Baptist
Reusch, der das Buch in seinem Theologischen Litteraturblatt (1869, Nr. 12, S. 451 ff.) recensirt hatte. Auf die Broschüre von F. Michelis, „Die Unfehlbarkeit des Papstes im Lichte der katholischen Wahrheit, und der Humbug, den die neueste Vertheidigung damit treibt“ (Braunsberg 1869), antwortete A. ebenfalls unter dem Namen P. P. Rudis in der Broschüre: „Katholisch oder Humbug? Offene und freie Frage an Dr. Fr. Michelis“ (Regensburg 1869). Nach dem Concil erschien: „Alphonsi Salmeronis Doctoris Toletani atque in Concilio Tridentino Theologi doctrina de jurisdictionis episcopalis origine ac ratione. Ex variis ejusdem commentariis conscriptam ad comprobandum Concilii Vaticani de jurisdictione episcopali oraculum apto ordine disposuit notisque illustravit J. B. Andries“ (Moguntiae 1871). Von einem auf vier Bände berechneten, umfassenden Werk über die Lehrentscheidung des Vaticanischen Concils erschien, da A. darüber starb, nur der 1. Theil: „Cathedra Romana oder der Apostolische Lehrprimat. Nach Maßgabe der Lehrbestimmung des Concilium Vaticanum. 1. Band: Wesen und Grenzen der katholischen Glaubenslehre nach den Theologen der Vorzeit“ (Mainz 1872).
Andries: Johann Baptist A., katholischer Theologe, geboren am 3. December 1836 zu Roßkirch, lebte von 1858–62 im Jesuitenorden (vgl. Cathedra romana, S. 304), zum Priester geweiht am 26. August 1865, einige Jahre zu Marienthal im Rheingau als Geistlicher thätig, zuletzt Hausgeistlicher des Freiherrn von der Kettenburg auf dem Schlosse Kettenburg im Hannoverischen, † daselbst am 2. November 1872. – Andries’ schriftstellerische Thätigkeit ist der Vertheidigung der Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes gewidmet. Zuerst ließ er in der Zeit vor dem Concil unter dem Pseudonym P. P. Rudis die Schrift erscheinen: „Petra Romana oder die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes, zeitgemäß beleuchtet und gewürdigt“ (Regensburg 1869). In demselben Jahre erschien noch eine 2. Titelauflage, mit beigedrucktem Prolog und Epilog gegen- Litterarischer Handweiser, 1872, Nr. 125, S. 459.