ADB:Arndes, Stephan
[541] Hauptwerke sind: „Dat Passionael: unde dat leuend der Hylghen,“ welches in den Sommer- und Wintertheil zerfällt und sich von der hochdeutschen Uebersetzung durch Hinzufügung mehrerer dort fehlender Heiligen unterscheidet, und: „De Biblie mit vlitigher achtinge; na dem Latyne in Düdesck auerghesettet“ 1494 in Folio. – Ueber 6 fernere Lübecker Drucke, 1504–10 vgl. Weller’s „Repert.“ im Typographenregister. 1519 erschien „in der Druckerey Stephan Arndes“ noch „Der Schapherders Kalender“ (Weller l. c.). In Lübeck der Zeit nach der dritte Buchdrucker von Bedeutung, war er in Schleswig der erste, welcher eine Presse errichtete, auf welcher er das: „Missale secundum ordinem et ritum ecclesiae Slesvicensis“ 1486 in Folio, wahrscheinlich auf Veranlassung der Lübecker Klostergeistlichen, druckte.
Arndes: Stephan A. (auch Arns, Arens, Arnd, Arnt). Bedeutender Buchdrucker in Lübeck in den J. 1487–1509. Aus Hamburg gebürtig zog er, nach damaliger Sitte, mit seiner Presse als wandernder Typograph umher, druckte zuerst (1481) in Perouse in Frankreich, dann in Schleswig (1486) nachher in Lübeck. Hier war sein erstes Werk „Die Summa Johannis van Bryborch etc. van latine in das düdesche gemaket“ (1487) in kl. Folio, darauf folgte der „Spegel der Sachtmödigkeit“ und der „Spegel der Conscientien,“ zwei Gebetbücher in 8°, das „Boek der Prophecien“ (1488) in 8° etc. Seine