Zum Inhalt springen

ADB:Baltzer, Richard

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Baltzer, Richard“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 192, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Baltzer,_Richard&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 05:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Baiter, Johann Georg
Band 46 (1902), S. 192 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Heinrich Richard Baltzer in der Wikipedia
Heinrich Richard Baltzer in Wikidata
GND-Nummer 116046694
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|46|192|192|Baltzer, Richard|Moritz Cantor|ADB:Baltzer, Richard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116046694}}    

Baltzer: Richard B., Mathematiker. Geboren am 27. Januar 1818 zu Meißen, † am 7. November 1887 zu Gießen. Er wurde 1842 Oberlehrer, später Professor an der Kreuzschule zu Dresden und folgte 1868 einem Rufe als ordentlicher Professor der Mathematik an die Universität Gießen, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Er war auch Mitglied der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Diese Thatsachen, unter denen insbesondere die Berufung eines Mittelschullehrers an eine Hochschule immerhin außergewöhnlich ist, beweisen, daß Baltzer’s schriftstellerische Leistungen gleichfalls außergewöhnliche waren. Neben einzelnen Abhandlungen verschiedenen, theilweise geschichtlichen, Inhaltes in den Zeitschriften von Crelle und Grunert sowie in den Berliner und in den Sächsischen Sitzungsberichten hat B. drei größere Bücher verfaßt. Seine „Determinanten“ von 1857 haben es 1881 zu einer 5. Auflage gebracht, wurden 1861 ins Französische übersetzt und bilden das eigentlich classische Werk über diesen Gegenstand. Seine 2 Bände „Elemente der Mathematik“ von 1860 und 1862 sind der I. Band 1885 in 7., der II. Band 1883 in 6. Auflage erschienen und wurden, in mehrere Sprachen übersetzt, aller Orten als musterhaft in ihrer Strenge und Vollständigkeit anerkannt. Seine „Analytische Geometrie“ von 1882 ist höchst eigenartig und geistvoll, konnte sich aber wegen der allzuschwierigen Schreibart weniger Freunde erwerben, als die beiden vorgenannten Werke; ihre Zeit kommt vielleicht noch.

Poggendorff, Biograph.-literarisches Handwörterbuch, Bd. III, 1, S. 67.