ADB:Bartholomäi, Johann Christian
[WS 1] und von dem dortigen Rector Löber vorbereitet, bezog er die Universität Jena um Theologie zu studiren. Die Körperschwäche verhinderte ihn aber an weiterem Predigen, und er war gezwungen, nach den Universitätsjahren eine andere wissenschaftliche Thätigkeit zu suchen. Er unterstützte die gelehrten Arbeiten seines inzwischen zum weimarischen Hofprediger avancirten älteren Bruders, dessen Einfluß ihm zu einer Bibliothekarstelle in Weimar verhalf. Seine hauptsächlichsten Arbeiten erstreckten sich auf die Verbesserung des Nominalkataloges, an dem er 5 Jahre bis 1755 arbeitete; er setzte die theologisch-historischen Arbeiten seines Bruders fort, begann 1756, nachdem er zuvor den Doublettenkatalog gefertigt, den großen Realkatalog und leitete innerhalb 3 Monaten die Translocation der Bibliothek in die Räume des französischen Schlößchens, wo sich dieselbe noch heute befindet. Er erhielt zugleich die Aufsicht über das Münzcabinet, das er ordnete, und genoß die Freude neben der Aufstellung der gesammten Bibliothek, auch den 60 Bände starken Realkatalog in Imperialfolio vollenden zu können. – An wissenschaftlichen Arbeiten von ihm haben wir die „Acta historico ecclesiastica“ und die „Nova acta historico ecclesiastica“ neben [109] dem erwähnten Doublettenkatalog. (Leben und Charakteristik des etc. Bibliothekars J. Ch. Bartholomäi, Weimar 1778, ohne Angabe des Verfassers, welcher C. W. Schneider ist.)
Bartholomäi: Johann Christian B., geb. zu Ilmenau als dritter Sohn des gleichnamigen Superintendenten 26. Febr. 1708, † 1. Febr. 1776. In dürftigen Familienverhältnissen aufgewachsen, vorzüglich von einem älteren Bruder
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Wilhelm Ernst Bartholomäi