ADB:Bentzel, Anselm Franz Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bentzel-Sternau, Anselm Franz Freiherr von“ von Philipp Walther, Emanuel Leser in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 347, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bentzel,_Anselm_Franz_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 03:33 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Bentz, Johann
Band 2 (1875), S. 347 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Anselm Franz von Bentzel-Sternau in der Wikipedia
Anselm Franz von Bentzel-Sternau in Wikidata
GND-Nummer 118655620
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|347|347|Bentzel-Sternau, Anselm Franz Freiherr von|Philipp Walther, Emanuel Leser|ADB:Bentzel, Anselm Franz Freiherr von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118655620}}    

Bentzel: Anselm Franz Freiherr von B.-Sternau, geb. 28. Aug. 1738, † zu Mainz 7. März 1785, Sohn des kaiserlichen Reichshofraths und kurmainzischen Hofkanzlers Johann Jakob Freiherrn von B., wurde schon im 19. Lebensjahre Hof- und Regierungsrath in Mainz, wo er sich in der politischen Schule des Ministers von Stadion zum eifrigen Anhänger der Aufklärung heranbildete. 1763 wurde er kurmainzischer Staatsreferendar und begleitete seinen Vater als Legationsrath zur Kaiserkrönung nach Frankfurt. Der Kurfürst Emmerich Joseph schätzte seine Talente sehr hoch; ernannte ihn 1771 zum Hofvicekanzler, 1773 zum Hofkanzler. Als im Jahre 1771 die „kurfürstliche zum Schulwesen verordnete Commission“ zusammentrat, ward B. eines der weltlichen Mitglieder derselben. Es waren weitgehende Verbesserungen, welche die neue Behörde in dem Unterrichtswesen des Kurstaates vornahm. Eine Schullehrerakademie wurde gegründet, deren Zöglinge allmählich die Stellen in den bisherigen, jetzt nach einem veränderten Plan zu organisirenden Pfarrschulen besetzen sollten; auch die Lateinschule in Mainz, der die Bezeichnung als Mittelschule beigelegt wurde, erhielt eine neue Einrichtung. Eine große Anzahl von Actenstücken, aus denen die eingreifende Thätigkeit der Commission erhellt, wurde 1776 in einem Bande herausgegeben, der den Titel führt: „Sammlung aller Schriften der verbesserten öffentlichen Schulen in den kurmainzischen Landen, und besonders in der kurfürstlichen Residenzstadt Mainz. Unter der Regierung Weyland seiner kurfürstlichen Gnaden Emmerich Joseph“. 1773 stand B. auch an der Spitze der Commission, welche die Aufhebung des Jesuitenordens im Mainzer Gebiet durchzuführen hatte. Der den Reformen geneigte Emmerich Joseph starb 1774; unter seinem Nachfolger trat eine Reaction ein. Schon während der Sedisvacanz wurde B. vom Domcapitel suspendirt, von dem neuen Erzbischof seiner Stelle entlassen. Erst nachdem in der gesammten Politik des Kurfürsten Friedrich Karl die bekannte Wendung erfolgt war, wurde B., der acht Jahre fern von den Geschäften gelebt hatte, wieder in Thätigkeit gesetzt und 1782 zum Curator der Universitäten Mainz und Erfurt ernannt. Als solcher gestaltete er die hohe Schule von Mainz völlig um und veröffentlichte den neuen Plan in seiner „Neuen Verfassung der verbesserten hohen Schule zu Mainz“.

Journal von und für Deutschland, 1785 IV. 521; das. 1786 vor dem 12. Stück sein von Bock gestochenes Bild.