Zum Inhalt springen

ADB:Berengoz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Berengoz“ von Franz Xaver Kraus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 359, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Berengoz&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 12:48 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Berengar
Band 2 (1875), S. 359 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand August 2013, suchen)
Berengoz von Trier in Wikidata
GND-Nummer 100035485
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|359|359|Berengoz|Franz Xaver Kraus|ADB:Berengoz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100035485}}    

Berengoz (Berengosus), Abt zu St. Maximin bei Trier um 1105 bis 1125, um dieses Kloster hochverdient durch seine energischen Bemühungen, die unter Heinrich IV. zum großen Theil eingezogenen Güter wiederzuerlangen, was ihm nur langsam und auf wiederholte dringende Bitten und Beschwerden bei Heinrich V. gelang. Wir besitzen von ihm einige Schriften, welche sich durch einfachen, nüchternen Sinn nicht unvortheilhaft vor vielen gleichzeitigen auszeichnen: 1) „De laude et inventione sanctae crucis libri III“; 2) „De mysterio ligni Dominici et de luce visibili et invisibili, per quam antiqui patres olim meruerunt illustrari“; 3) „Sermo I et II in natali martyrum“; 4) „Sermo I et II de uno confessore“; 5) „Sermo in dedicatione eccles. deque reliquiarum veneratione“. Historischen Werth haben diese Schriften nicht, wol aber verdient die zweite derselben insofern Berücksichtigung, als das Verhältniß von Staat und Kirche in derselben weit klarer und objectiver aufgefaßt wird, als es inmitten jener heftigen Streitigkeiten zwischen Papst und Kaiser gewöhnlich geschieht. Beide Gewalten beruhen nach B. auf göttlicher Anordnung, die eine soll das Zeitliche, die andere das Weltliche besorgen, und es ist dem katholischen Glauben und dem christlichen Gesetz keineswegs zuwider, daß (in Gewissensangelegenheiten) der König dem Papst, in weltlichen der Papst dem König gehorche. Beide haben einander in Liebe zu helfen. Auch das bekannte, bereits von Gregor VII. gebrauchte Bild von Sonne und Mond kehrt bei B. und zwar in ganz ähnlichen Ausdrücken wie später bei Innocenz III. wieder. – Berengoz’ Schriften gab zuerst der Karthäuser Christoph, Prior der Karthause zu Trier, Köln 1555 heraus; sie sind dann in der Biblioth. maxim. P. P. Lugdun. t. XII. 349 ff. und bei Migne, Patrol. t. CLX. 935 ff. abgedruckt. Einen Commentar zur Apokalypse, wie Oudin (II. 1004) will, hat B. nicht geschrieben; auch ein in der Trier’schen Stadtbibliothek unter seinem Namen erhaltener Sermo in festivitate b. Helenae dürfte schwerlich von ihm herrühren.

Fabric. Bibl. med. et inf. lat. I. 214, bes. J. Marx, Erzstift Trier II. 1, S. 95 ff. Trier 1860.