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ADB:Berger, Oskar

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Artikel „Berger, Oskar“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 372, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Berger,_Oskar&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:39 Uhr UTC)
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Berger: Oskar B., Nervenarzt in Breslau, am 20. November 1844 zu Münsterberg in Schlesien geboren, machte seine Studien in Breslau, Berlin und Wien. Nachdem er am 10. August 1867 in Berlin die Doctorwürde erlangt hatte, ließ er sich als Arzt in Breslau nieder, wo er sich seit 1869 speciell der Nervenheilkunde widmete, als erster Docent für diesen Sonderzweig sich 1873 habilitirte, 1877 leitender Arzt des Breslauer städtischen Armenhauses und 1878 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. B., der infolge eines Nierenleidens am 19. Juli 1885 an Apoplexie zu Ober-Salzbrunn starb, wohin er sich zur Cur begeben hatte, hat in seinem Fach recht bedeutende Leistungen aufzuweisen. Ihm sind verschiedene Bereicherungen unserer Kenntnisse in der Nervenheilkunde zu verdanken, und dieser erheblichen Anzahl von Neuerungen entspricht auch die beträchtliche Zahl von Berger’s litterarischen Leistungen, unter denen die Monographie „Die Lähmung des N. thoracicus longus“ (Breslau 1873) besonders bekannt und verdienstlich ist. Daneben förderte B. die Lehre von den Gelenkneuralgieen, von den Neuraligieen des Genitalapparats, von den Beschäftigungsneurosen, die Kenntnisse über die Beziehungen der Neuralgieen zur Zuckerharnruhr und Nierenleiden, die Behandlung des Gesichtskrampfes u. v. a. Längere Zeit war B. Mitherausgeber des Erlenmeyer’schen Centralblattes für Nervenheilkunde und Mitarbeiter an dem von Mendel (Berlin) herausgegebenen „Neurologischen Centralblatt“.

Biogr. Lex., hrsg. v. A. Hirsch u. E. Gurlt. I, 406; VI, 479.