Zum Inhalt springen

ADB:Blondel, Franz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Blondel, Franz“ von Friedrich Haagen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 721, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Blondel,_Franz&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 12:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Blondeel, Lanzelot
Nächster>>>
Blooteling, Abraham
Band 2 (1875), S. 721 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
François Blondel (Arzt) in der Wikipedia
François Blondel in Wikidata
GND-Nummer 131501259
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|721|721|Blondel, Franz|Friedrich Haagen|ADB:Blondel, Franz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=131501259}}    

Blondel: Franz B., der 1613 zu Lüttich geboren wurde und zu Douai studirte, war ein durch seine zahlreichen balneologischen Schriften im nordwestlichen Deutschland, in Belgien, Holland, Frankreich und England sehr bekannter und geachteter Arzt. Nachdem er zunächst in Malmedy und Spa, dann zu Trier als Leibarzt des Kurfürsten gewirkt hatte, war er seit der Mitte des 17. Jahrhunderts in dem zu dieser Zeit von Kurgästen aller europäischen Nationen stark besuchten Bad Aachen Arzt und mit dem J. 1660 Badeinspector. Die 1656 durch einen allgemeinen Brand fast völlig vernichtete Stadt – nach der niedrigsten Angabe wurden 2600 Häuser ein Raub der Flammen – verdankt B. außerordentlich viel. Dieser machte es sich gewissermaßen zur Lebensaufgabe, seine Kenntnisse und seinen Einfluß dazu zu verwenden, der verarmten Stadt wieder aufzuhelfen. In einer Schrift, die er ein Jahr vor dem Stadtbrande herausgab, empfahl er angelegentlich das Trinken des Thermalwassers. Seine Bemühungen waren von gutem Erfolge. Die Trinkkur wurde im J. 1661 eröffnet und erregte bei den Kranken große Erwartungen. Im folgenden Jahre schon war ein bedeutender Zufluß, auch der vornehmsten Badegäste, nach Aachen. Auch Friedrich Wilhelms des Großen von Brandenburg Gemahlin, Henriette von Oranien, hat 1661 die Trinkkur gebraucht. Blondel’s Werke sind lateinisch geschrieben. Das größere unter dem Titel „Thermarum Aquisgranensium et Porcetanarum elucidatio et thaumaturgia“ (1671, 1674 und 1688) enthält u. a. auch historische und archäologische Notizen aus dem Aachener Geschichtsschreiber Banck und ist in verschiedenen Sprachen erschienen.

Vgl. Lersch, Das Bad Aachen, 1870 und Die Thermen von Aachen und Burtscheid, 1867.