ADB:Boerner, Friedrich
Christ. Friedrichs und von seinem Vater zum geistlichen Stande bestimmt, wandte sich später dem Studium der Naturwissenschaften und der Medicin zu, promovirte 1748 in Helmstädt, erhielt 1754 einen Ruf als Prof. extraord. nach Wittenberg, zog sich aber nach Ausbruch des siebenjährigen Krieges nach Leipzig zurück, wo er schon im J. 1761 starb. – B. verdient hier wegen seiner litterarhistorischen und biographischen Arbeiten im Gebiete der Medicin einen Platz. Schon in seiner Inaugural-Dissertation debutirte er mit einer historischen Arbeit über Gymnastik („Diss. de arte gymnastica nova“, Helmst. 1748), gleichzeitig begann er die Herausgabe seiner „Nachrichten von den vornehmsten Lebensumständen und Schriften jetztlebender berühmter Aerzte und Naturforscher in und um Deutschland“, von welchen 14 Stücke in 3 Bänden (1748–1764) erschienen sind (die letzten beiden Stücke, Nachträge zu den in den vorigen gegebenen Mittheilungen enthaltend, sind nach dem Tode des Verfassers von Baldinger bearbeitet worden). Demnächst hat er eine große Zahl historisch-kritischer Artikel über ältere und seltenere Werke aus dem Gebiete der Medicin und der Naturwissenschaften und biographische Darstellungen (über Alessandro Benedetti, Geron. Mercuriali, Mart. Pollich u. A.) veröffentlicht, die zum größeren Theile später in den von ihm herausgegebenen „Bibliothecae librorum rariorum phys.-med. historico-criticae Spec. I. II“, 1751. 1754, ferner in seinen „Noctes Guelphicae, sive opuscula argumenti med.-litterarii“, 1755 und in „Relationes de libris physico-medicis etc. Fasc. I.“, 1756 gesammelt erschienen sind. Außerdem besitzen wir von ihm „Memoriae professorum medicinae in Academia Vittebergensi, inde a primis illius initiis renovatae“, Spec. I. II. 1755. 1756.
Boerner: Friedrich B., Arzt, geb. 1723 in Leipzig, Sohn