Zum Inhalt springen

ADB:Bolley, Alexander Pompeius

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bolley, Alexander Pompejus“ von Alphons Oppenheim in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 109–110, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bolley,_Alexander_Pompeius&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 01:59 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Boller, Anton
Band 3 (1876), S. 109–110 (Quelle).
Pompejus Bolley bei Wikisource
Pompejus Bolley in der Wikipedia
Pompejus Bolley in Wikidata
GND-Nummer 11623637X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|109|110|Bolley, Alexander Pompejus|Alphons Oppenheim|ADB:Bolley, Alexander Pompeius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11623637X}}    

Bolley: Alexander Pompejus B., Chemiker, geb. am 7. Mai 1812 zu Heidelberg, † 3. August 1870, besuchte das Gymnasium und die Universität zu Heidelberg und ward 1836 Doctor und Assistent von Leopold Gmelin. Vaterland und Freiheit feurig liebend, betheiligte er sich 1833 am Frankfurter Aufstand und büßte mit Verbannung und Kerker Gesinnungen, die ihm heute zum [110] Verdienste gerechnet werden. 1838 betrat er die Schweiz und ward Professor der Chemie an der Cantonschule zu Aarau, wo er 16 Jahre lang durch seltene Lehrtalente glänzte. 1843 ward er Rector der Gewerbeschule und 1850 der Cantonschule, 1851 Schweizer Bürger, Mitglied der Jury der Londoner Weltausstellung und 1854 zuerst Mitglied der Commission zur Errichtung der eidgenössischen polytechnischen Schule zu Zürich, dann an derselben Professor der Technologie. Hier bewährte er sein Lehrgeschick, sowie ein großes Administrationstalent, als er 1859–65 der Anstalt als Director vorstand. Bei den Ausstellungen zu London und Paris war er Preisrichter. Seit 1853 arbeitete er an seinem großen Handbuche der chemischen Technologie. Außerdem redigirte er zu Aarau 13 Jahrgänge des „Schweizerischen Gewerbeblattes“ und seit 1856 die „Schweizerische Polytechnische Zeitschrift“, welche viele seiner Arbeiten enthält. Viele andere finden sich in Liebig’s Annalen. Sie beziehen sich vorzugsweise auf Farbstoffe, Bleicherei, Gespinnstfasern, Zinnsalze und eine große Anzahl anderer Gegenstände der angewandten und reinen Chemie. Die Achtung, die seine Thätigkeit und sein Charakter einflößten, findet trefflichen Ausdruck in einem Nekrolog von Kopp und einer Grabrede von Scherr in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. III. S. 813 ff.