Zum Inhalt springen

ADB:Bor, Pieter Christiansz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bor, Pieter Christiaansz“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 150–151, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bor,_Pieter_Christiansz&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 00:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Bouquin, Pierre
Nächster>>>
Bora, Katharina von
Band 3 (1876), S. 150–151 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Dezember 2013, suchen)
Pieter Bor in Wikidata
GND-Nummer 124432743
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|150|151|Bor, Pieter Christiaansz|Pieter Lodewijk Muller|ADB:Bor, Pieter Christiansz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124432743}}    

Bor: Pieter Christiaansz B., niederländischer Historiker, geb. 1559 in Utrecht, Sohn eines Apothekers, wohnte in Haarlem und Haag, großentheils seinem Fach, dem Studium der Geschichte, lebend; 1595 gab er die ersten drei Bücher seines großen Werkes: „Begin ende Vervolg der Nederlandsche Oorlogen“ heraus, das bald allgemeine Aufmerksamkeit erregte. 1602 war die ganze Arbeit, in welcher er die Geschichte das Kampfes der Niederlande gegen Spanien beschrieb, fertig. Die Regenten unterstützten ihn bei seinem Unternehmen auf das lobenswertheste, namentlich die Staaten von Holland, die ihn zu ihrem Historiographen und später selbst zum Rath und Rentmeister von Nord-Holland erhoben, durch Eröffnung ihrer Archive und Aufforderung an alle Besitzer von Actenstücken, diese ihm zur Verfügung zu stellen. Eben hierin liegt Bor’s großes Verdienst: so lange es nicht erlaubt war, in den Archiven nachzusuchen, war seine actenmäßige Darstellung geradezu unentbehrlich; eine Masse der verschiedensten Documente sind von ihm ganz oder im Auszug seiner Erzählung eingereiht. Auch sonst zeichnet sich seine Darstellung durch Einfachheit, Klarheit und rühmliche Unparteilichkeit aus. Er steht in dieser Hinsicht eben so hoch über van Meteren und Hooft, als er dem letzteren in der Form nachsteht. Denn B. schrieb chronikmäßig, sein Stil ist trocken und das Werk nur als Quelle zu benutzen. Doch erlebte es mehrere Ausgaben und ist noch immer gesucht und geschätzt. Unter den Quellen zur Geschichte der niederländischen Revolution wird er immer [151] die erste Stelle einnehmen, denn seine Aussagen sind fast immer von den neueren Untersuchungen bestätigt. Er starb am 16. März 1635.