ADB:Brehm, Christian Ludwig

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Brehm, Christian Ludwig“ von Oscar Schmidt in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 284, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brehm,_Christian_Ludwig&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 20:50 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Brehme, Christian
Band 3 (1876), S. 284 (Quelle).
Christian Ludwig Brehm bei Wikisource
Christian Ludwig Brehm in der Wikipedia
Christian Ludwig Brehm in Wikidata
GND-Nummer 116469838
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|284|284|Brehm, Christian Ludwig|Oscar Schmidt|ADB:Brehm, Christian Ludwig}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116469838}}    

Brehm: Christian Ludwig B., geb. 24. Januar 1787, † 23. Juni 1864 als Pfarrer in Renthendorf im Altenburgischen, war einer der ausgezeichnetsten Kenner der europäischen Vögel, und sein Name als ornithologischer Schriftsteller und als liebenswürdiger und begeisterter Naturforscher einer der populärsten. Die Muße seiner bescheidenen Stellung, in der er sich von 1813 bis zu seinem Ende befand, benutzte er zur sorgfältigsten Beobachtung der Sitten, Form- und Farbeneigenthümlichkeiten seiner Lieblinge, und es gelang ihm, eine Sammlung der europäischen, besonders aber der deutschen Vögel zusammenzubringen, welche ihres Gleichen suchte. Das Hauptgewicht in derselben legte er darauf, gepaarte Vögel, d. h. die Gattenpaare nebst den verschiedensten Altersstufen zu besitzen, und er glaubte das Gesetz aufstellen zu können, daß die Vögel mit verschiedener Schädelbildung und anderen, nach seiner Meinung constanten Merkmalen sich in der Regel nicht zusammenpaaren. Er ging daher in der Artspalterei weiter, als irgend einer der zeitgenössischen Ornithologen. Seine Behauptung, die er auf alle Thiere ausgedehnt wissen wollte, daß es Geschöpfe gebe, welche einander täuschend ähnlich sind und doch nicht zusammen gehören, und die auf diese unbedeutendsten Abweichungen im Bau des Schnabels und Kopfes, in der Gestalt des Schwanzes und Fußes, in der Zeichnung etc. gegründeten Arten erweckten ihm schon bei Lebzeiten viele wissenschaftliche Gegner. – Außer kürzeren in Zeitschriften zerstreuten Abhandlungen hat er mehrere geschätzte systematische Werke geschrieben. Es sei nur das Hauptwerk erwähnt: „Handbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands“. 1831. – Vollständiges Verzeichniß von Brehm’s Schriften und Aufsätzen in: Catalogue of scientific Papers, 1800–1863, compiled by the Royal Society of London. Vol. I. London 1867.