ADB:Breymann, Karl
[326] fallen in die Zeit seiner forstpraktischen Wirksamkeit. Von selbständigen Werken während seiner Docentenlaufbahn sind zu nennen: „Lehrbuch der Geodäsie für Forstleute“ 1854. „Anleitung zur Waldwerthberechnung, sowie zur Berechnung des Holzzuwachses und nachhaltigen Ertrages der Wälder“ 1855. „Lehrbuch der reinen Elementarmathematik für angehende Forstleute“ etc. 2 Theile. 1856 bis 1859. „Tafeln für Forstingenieure und Taxatoren“ 1859. „Grundzüge der sphärischen Trigonometrie, analytischen Geometrie und höheren Analysis“ 1865. „Tafeln der fünfstelligen Logarithmen“ 1866. „Anleitung zur Holzmeßkunst, Waldertragsbestimmung und Waldwerthberechnung“ 1868. B., ein Ehrenmann im vollsten Sinne, war eine durch und durch genial angelegte originelle Natur. Insbesondere im Gebiete der Holzmeßkunst folgte er beinahe durchaus eigenen Wegen. Die Wissenschaft verdankt ihm die Erfindung eines höchst sinnreichen, allerdings für die gewöhnliche Praxis zu complicirten, Universalinstruments (auf dem Principe des Theodoliten beruhend und vorzugsweise zum Abgreifen von Baumdurchmessern in unerreichbaren Höhen bestimmt), die Aufstellung einer Formel zur Baumschaft-Kubirung, die Ausbildung eines besonderen Verfahrens zur Aufnahme des Holzmassengehalts ganzer Bestände (Formzahlverfahren ohne Fällung von Probestämmen) und die Construction einer – allerdings auf hypothetischen Voraussetzungen beruhenden – Waldertragsregelungsmethode (auf das, der normalen Altersabstufung entsprechende Durchschnittsalter basirt).
Breymann: Karl B., Forstmann, geb. zu Salzburg 1807, † zu Mariabrunn am 12. Febr. 1870. Nach Absolvirung des Gymnasiums seiner Geburtsstadt bestand er die Forst- und Jagdlehre beim k. k. Forstamt Friedburg (1824) und den dreijährigen Cursus an der Forstakademie Mariabrunn (1825 bis 1828). 1828 rückte er zum Forstamtsassistenten (Friedburg), 1831 zum Revierförster (Fiechtenstein im Innkreise) auf. 1843 wurde er als Revierförster 1. Classe nach St. Johann (im Salzburgischen) versetzt, noch im November desselben Jahres verließ er St. Johann als Forstmeister der Fondsdomaine Spital am Pyson, um 1848 in gleicher Eigenschaft nach Salzburg zurückzukehren. Im Jahre 1850 wurde er zum Leiter des Forsttaxationswesen im Herzogthum Salzburg ernannt und 1852 als Professor nach Mariabrunn berufen, woselbst er bis zu seinem Tode höchst segensreich wirkte. Breymann’s litterarische Thätigkeit gehört ausschließlich dem Gebiete der (namentlich auf Forstwirthschaft angewandten) Mathematik an, welche er in einem bei Forstwirthen immerhin seltenen Maße beherrschte. Seine ersten Arbeiten („Neue analytische Ableitung der wichtigsten Formeln der Goniometrie und ebenen Trigonometrie“ (1838) und „Die sphärische Trigonometrie in analytischer Darstellung“ (1840),- G. Heyer, Allgemeine Forst- und Jagdzeitung, Jahrg. 1870. S. 280. Weber, Forst- und Jagdtaschenbuch sammt Kalender pro 1871. S. 144.