ADB:Burkart, Hermann Joseph

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Artikel „Burkart, Hermann Joseph“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 622–623, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Burkart,_Hermann_Joseph&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 19:43 Uhr UTC)
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Burkart: Dr. Hermann Joseph B., geheimer Bergrath, geb. 12. Mai 1798 in Bonn, gest. daselbst 4. Nov. 1874, rühmlich bekannt als praktischer wie wissenschaftlich hochgebildeter Bergmann und vorzüglicher Kenner der montanistischen Verhältnisse von Mexico. Seine erste praktische Ausbildung erhielt er in den Bergwerken von Saarbrücken und Siegen, bezog dann die Hochschule in seiner Vaterstadt, wo ihn die Vorträge über Geognosie von Nöggerath besonders begeisterten, und besuchte später die Bergschule zu Freiberg (1821–22). Seine theoretischen Studien suchte er inzwischen mit seltenem Eifer durch Reisen in die berühmtesten Bergwerksdistricte in praktischer Richtung zu vervollständigen. Nach vorzüglich bestandenem Staatsexamen erhielt B. sofort den auszeichnenden Auftrag der geognostischen Durchforschung des Kreises Kreuznach. Die sehr befriedigenden Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Arbeit wurden der Aufnahme in Nöggerath’s berühmtes Sammelwerk „Rheinland-Westfalen“ gewürdigt. Schon 1824 erhielt er eine Ernennung als Bergamts-Secretär zu Düren, schied jedoch, noch ehe er diese Stelle angetreten hatte, aus dem Staatsdienst, um die technische Direction bei einem mexicanischen Bergbauunternehmen bei Tlalpujahua behufs Ausbeutung von Silbergruben und später jene bei der Balannos-Compagnie für Veda Grande zu übernehmen. Dabei entfaltete er während acht Jahren eine höchst erfolgreiche praktische Thätigkeit ohne die wissenschaftlichen Studien zu versäumen, zu denen ihm dieser Aufenthalt so reiches Material bot. Zeugniß dafür legen zahlreiche in Karsten’s Archiv publicirte gehaltvolle Abhandlungen und Berichte ab. Sie bildeten zugleich auch die Grundlage zu einem größeren Reisewerk, welches B. 1836 nach seiner Rückkehr (1834) in die Heimath in zwei Bänden veröffentlichte. Die Universität Heidelberg erkannte den wissenschaftlichen Werth dieser Arbeit durch Verleihung des Doctorgrades an. In den Staatsdienst wieder eingetreten, wurde B. 1837 Oberbergamtssecretär in Bonn, 1843 Assessor und erhielt 1858 den Charakter als geheimer Bergrath. Wegen andauernder Kränklichkeit schied er 1867 unter der Auszeichnung eines Ehrenmitgliedes des Oberbergamtes und mit hohen Orden geschmückt wieder aus dem Dienste und widmete die übrige Zeit seines Lebens mit rastlosem Eifer ganz ausschließlich wissenschaftlicher Thätigkeit. Schon in einer früheren Periode hatte er gemeinschaftlich mit Nöggerath, dem er seit seiner Studienzeit in inniger Freundschaft verbunden [623] blieb, eine wissenschaftlich bedeutende Arbeit „Bildliche Darstellung des Bau’s der Erdrinde“, 1838, und 1839 eine Uebersetzung von Mantel’s „Phaenomene der Geologie“ herausgegeben. Später und bis zu seinem Tode schrieb er eine Menge größerer und kleinerer Abhandlungen und Aufsätze geologischen, mineralogischen und bergtechnischen Inhalts, welche in verschiedenen Fachzeitschriften, insbesondere in den Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins für die Rheinlande, dessen Gründung B. mit veranlaßte, erschienen sind. Von hervorragender Bedeutung sind seine Mittheilungen über mexicanische Verhältnisse, namentlich über Meteoreisen und mexicanische Mineralien, sowie über amerikanische Bergbaue im Allgemeinen.

Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Wien 1874, Nr. 49.