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ADB:Butenschön, Friedrich

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Artikel „Butenschön, Johann Friedrich“ von Hermann Kern in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 650–651, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Butensch%C3%B6n,_Friedrich&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:43 Uhr UTC)
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Butenschön: Johann Friedrich B. wurde 14. Juni 1764 zu Bramstedt in Holstein geboren, studirte 1785–89 in Jena, Kiel und Heidelberg, begab sich 1790 nach Straßburg, war dann Lehrer am Pfeffel’schen Institute zu Colmar, machte später in Jena Schiller’s Bekanntschaft, ging 1792 wieder nach Straßburg, nahm an dem Feldzug in der Vendée Theil, kehrte 1793 nach Straßburg zurück und wurde dort erster Secretär der Municipal-Verwaltung. Da er [651] gegen St. Just’s grausames Verfahren in Straßburg auftrat, wurde er 1794 verhaftet und nach Paris abgeführt. Nach Robespierre’s Sturze wurde er freigelassen, ging zuerst nach Zürich, wurde noch 1796 Professor und Bibliothekar in Colmar, 1803 Professor am Lyceum zu Mainz, 1809 Inspector und 1812 Rector der dortigen Akademie. Hier wirkte er segensreich für das in den Bereich der Akademie gehörende Unterrichtswesen. Im J. 1816 wurde er Regierungs- und Kreis-Schulrath in Speier, sowie das Jahr darauf weltliches Mitglied des dortigen protestantischen Consistoriums. Auch hier war er es namentlich, dem das Schulwesen der Pfalz seine Organisation verdankte. Auf die Vereinigung der Lutheraner und Reformirten daselbst übte er einen hervorragenden Einfluß aus. In Folge der neuen Organisation der Kreisregierungen wurde er 1825 als Schulrath pensionirt; 1834 wurde er auch von seiner Stelle als Consistorialrath entbunden. Er starb am 16. Mai 1842 zu Speier, nachdem er in den letzten Jahren seines Lebens zurückgezogen und fast vergessen gelebt hatte. Von seinen Schriften sind sein „Petrarca“ (1796), seine „Robinsonaden“, „Cäsar, Cato und Friedrich von Preußen, ein historisches Lesebuch“ (1789) und „Alexander der Eroberer, dramatisch bearbeitet“ (1791, 1. Th.) zu nennen. Von 1816–1821 redigirte er die „Neue Speierer Zeitung“.

Heindl’s Biographieen der berühmtesten und verdienstvollsten Pädagogen und Schulmänner aus der Vergangenheit (Augsburg 1860, S. 68 ff.).