Zum Inhalt springen

ADB:Chotek

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Chotek“ von Adam Wolf in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 138, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Chotek&oldid=- (Version vom 12. Oktober 2024, 00:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Chorus, Gerhard
Band 4 (1876), S. 138 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Chotek von Chotkow und Wognin in der Wikipedia
Chotek von Chotkow und Wognin in Wikidata
GND-Nummer 137651066
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|138|138|Chotek|Adam Wolf|ADB:Chotek}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137651066}}    

Chotek: ein altes böhmisches Geschlecht, Freiherren seit 1702, Grafen seit 1723. Graf Rudolf Ch. (1707–1771) diente unter Maria Theresia als Statthalter in Böhmen, als Präsident der Hofkammer und von 1765–1771 als oberster Kanzler der vereinigten Hofkanzlei in Wien. – Sein Neffe Graf Rudolf Ch. (1748–1824) wurde unter Joseph II. Hofkanzler, schied 1789 wegen der Steuerreform aus dem Dienst, übernahm unter Leopold II. die Leitung der Finanzen und unter K. Franz 1802 als Oberstburggraf die politische Verwaltung in Böhmen. Von 1805–1809 nahm er als Staats- und Conferenzminister an der obersten Regierung Antheil, lebte dann als Privatmann und starb 1824. – Karl Graf Ch., der jüngste Sohn des Conferenzministers (1783–1868), trat 1803 in den öffentlichen Dienst bei dem böhmischen Gubernium, wurde 1805 Kreishauptmann in Mähren, 1811 Gubernialrath, begleitete 1815 als Generalintendant die österreichische Armee nach Italien. Nach dem Frieden berief ihn K. Franz I. als Gouverneur nach Triest, 1818 nach Tirol, 1825 als Hofkanzler und Präsident der Studienhofcommission nach Wien und 1826 als Oberstburggraf nach Böhmen, in welcher Stellung er eine Reihe von Schöpfungen für die geistige und materielle Cultur des Landes ins Leben rief. In Folge eines Streites mit den Ständen verließ er 1843 den Staatsdienst, lebte auf seinen Gütern und † am 28. December 1868 in Wien. K. Ch. ist der Stifter eines jüngeren Zweiges dieses Geschlechts, welches im deutschen Theile Böhmens zu Großpriesen an der Elbe ansässig ist.

Adam Wolf, Sitzungsberichte der k. Akademie der Wissenschaften in Wien, 1852 Bd. IX, 434; Graf Karl Chotek, ein Lebensbild, Prag 1869.