Zum Inhalt springen

ADB:Colloredo, Johann Baptist Graf von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Colloredo, Johann Baptist, Graf von“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 419, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Colloredo,_Johann_Baptist_Graf_von&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 05:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 4 (1876), S. 419 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Baptist II. von Colloredo in der Wikipedia
Johann Baptist II. von Colloredo in Wikidata
GND-Nummer 135683165
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|419|419|Colloredo, Johann Baptist, Graf von|Wilhelm Edler von Janko|ADB:Colloredo, Johann Baptist Graf von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135683165}}    

Colloredo: Johann Baptist, Graf v. C., österreichischer Feldmarschall, † 1649. Schon mit seinem 16. Lebensjahre in kaiserliche Kriegsdienste getreten, stieg C. rasch von Stufe zu Stufe und nahm als Oberst an der zweiten Schlacht von Breitenfeld Theil; er zeichnete sich hier mit seinen Reitern durch Tapferkeit so aus, daß ihm der damalige Oberbefehlshaber der Kaiserlichen, Erzherzog Leopold Wilhelm, sein eigenes Leibregiment abtrat. Hierauf wohnte er den Belagerungen verschiedener Festungen und der Besetzung mehrerer anderer wichtiger Plätze bei. Um diese Zeit bedrohten die Türken Candia und die Venetianer, welchen diese schöne Insel im Mittelländischen Meere angehörte, suchten einen Feldherrn, dem sie die Vertheidigung dieser für ihren Handel und ihre Seemacht so nützlichen Besitzung anvertrauen konnten. Da nun C., als ein geborener Friauler, ein Unterthan der Republik war und er sich in Deutschland bereits einen geachteten Namen erworben hatte, so berief ihn der Senat von Venedig 1648 in die Dienste der Republik; er ward zum obersten Befehlshaber über alle venetianischen Landtruppen ernannt und nach Candia entsendet. Hier hatte er bald die Hauptstadt wider die Anfälle der Türken zu vertheidigen und that dies mit Nachdruck und Erfolg. Candia erfreute sich jedoch seines schützenden Armes nicht lange, denn schon im October 1649 erhielt er bei Besichtigung eines Außenpostens einen Schuß, der ihn augenblicklich tödtete.

Hirtenfeld, Oesterr. Militär-Lexikon, S. 733.