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ADB:Düker von Haßlau, Franz

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Artikel „Düker, Franz“ von Franz Valentin Zillner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 456–457, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:D%C3%BCker_von_Ha%C3%9Flau,_Franz&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 14:33 Uhr UTC)
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Düker: Franz D. (auch Dückher) von Haßlau, zu Urstein und Winkel war der Enkel des livländischen Edelmanns Eberhard D. von Haßlau bei Dorpat und der Kunigunde Yxküll von Risenberg. Sein Vater Johann D. kam nach wechselvollem Leben in Livland, Stockholm, Mecklenburg, Braunschweig an den Hof des Erzherzogs Maximilian zu Innsbruck (1593), wo er Kammerherr und Hofrath wurde und den Erzherzog auf den Kriegszügen nach Polen und in die Türkei begleitete. Er hatte zu Rostock die Rechte studirt, schrieb eine Darstellung der Rechtsansprüche Maximilians auf die polnische Krone und wird seiner in der Geschichte des Hauses Fürstenberg in rühmlicher Weise als Chronist gedacht. Düker’s Mutter war Maria v. Heißberg zu Merkenstein in Niederösterreich und er wurde am 27. Septbr. 1609 zu Innsbruck geboren. Im J. 1625 kam D. an die kurz vorher errichtete Universität Salzburg, ging wegen Ausbruch der Pest im nächsten Jahre nach Freiburg im Br. und 1627 aus demselben Grunde auf die Hochschule zu Dôle in Burgund, die er 1628 verließ. Er reiste über Lyon nach Paris und war Zeuge der Festlichkeiten, die Ludwig XIII. in Folge der Einnahme von La Rochelle veranstalten ließ. Im nächsten Jahre kehrte er von Paris nach Hall zurück, wo seine Mutter lebte, die sich wieder verehelicht hatte. Im J. 1631 weilte D. in München und wurde vom Herzog Albrecht zum Truchseß ernannt. Zwei Jahre später heirathete er Maria Clara Spindler von Hofegg zu Urstein und bezog 1634 das Schloß Rattenberg im tirolischen Innthale, das er von seinem Vater geerbt hatte. Im J. 1635 übernahm er das Gut seiner Frau Urstein bei Hallein im Salzburgischen, woselbst er sich 1637 häuslich niederließ. 1640 wurde er von Erzbischof Paris Lodron zum Hofrath und Oberst-Jägermeister ernannt, nahm aber Kränkungen halber 1644 seine Entlassung und begab sich nach kurzem Aufenthalt zu Urstein wieder nach Rattenberg, welches Gut er 1649 verkaufte. um abermals in Salzburg bleibenden Wohnsitz zu nehmen. Er trat 1651 in den salzburgischen Ritterstand ein, wurde Pfleger zu Werfen, 1654 zu Hallein und Obrist-Waldmeister. Aber die Hochfluthen der Salzach in den J. 1661 und 1662, welche jedesmal den großen Holzrechen zerstörten, zogen ihm viel Verdruß zu, weshalb er 1662 sein Amt niederlegte. Diese Muße benutzte D. um die „Saltzburgische Chronik“ zu verfassen, welche 1666 zu Salzburg im Druck erschien, das erste deutsche geschichtliche Werk über dieses Land war und mit Städteansichten in Kupferdruck, den in Holz geschnittenen Wappen der Erzbischöfe [457] und lateinischen Urkunden ausgestattet ist. Im J. 1668 wurde D. abermals salzburgischer Hof- und Kammerrath, auch Pfleger zu Glanegg und starb 1671 in seinem Hause zu Salzburg.

Dr. Pillwax, Leben Düker’s, in Mittheil. d. Ges. f. salzb. Ldskde., XIV. Bd.