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ADB:Dresde, Friedrich Wilhelm

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Artikel „Dresde, Friedrich Wilhelm“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 396, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dresde,_Friedrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 13:01 Uhr UTC)
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Dresde: Friedrich Wilhelm D., geb. den 4. März 1740 zu Naumburg a/S. als Sohn eines dortigen Oberkämmerers, studirte Theologie und morgenländische Sprachen zu Leipzig. Durch einige gründliche und fleißige Abhandlungen „De anno Iudaico“, „De voto Jephtae“ u. a. bekannt geworden, ward er 1772 als Professor der morgenländischen Sprachen nach Wittenberg berufen. 1774 ward er Professor der Theologie und starb am 10. März 1805. – Lebensnachrichten und Nachweisungen über seine Schriften findet man bei Heinrich Döring, Die gelehrten Theologen Teutschlands Bd. I, S. 345 und in desselben Artikel über D. in Ersch und Gruber’s Encykl. I. 27. S. 411, wo noch andere Quellen namhaft gemacht werden. – D. besaß gute Sprachkenntnisse, sein theologischer Standpunkt war der der lutherisch-kirchlichen Dogmatik. So suchte er den masorethischen Text des Alten Testaments gegen alle Einwürfe der Kritik zu vertheidigen und als den alleinrichtigen hinzustellen in der zweiten Abhandlung seiner „Triga commentationum Academicarum Criticam hodierni textus Ebraei concernentium“, 1773, welche den Titel führt: „Corrigendi codicis Masorethici ab hodiernis Criticis causam justam et idoneam nondum esse redditam“. – In seinem „Programma quo commendantur Raphaelis Chajim Basilae Jadaei recentioris exercitationes criticae in diversitatem lectionis codicis ebraei ab Everardo van der Hooght observatam“, 1774, machte er zuerst auf eine beachtenswerthe Bibelausgabe aufmerksam, welche zu Mantua 1742, 1744 mit daran gehängtem kritischen Commentar des Jedidja Salomo Norzi (der äußerst reichhaltigen sogenannten Minchat Schai) erschienen war (vgl. zur Sache Bruns in Eichhorn’s Repert. für bibl. und morgenl. Litt. Thl. VI. S. 180 ff.). – Im „Programma de usu Pentateuchi Samaritani“, 1783, handelt er von der Beschaffenheit und dem Werthe der von Kennicot verglichenen samaritanischen Handschriften. Er zeigt darin, daß diese Handschriften im Alter und in ihren Lesarten so große Verschiedenheiten aufweisen, daß nur diejenigen Lesarten, bei denen eine allgemeine Uebereinstimniung aller Zeugen stattfindet, als die überhaupt echten des samaritanischen Textes anzuerkennen seien. Er belegt namentlich mit Beispielen aus Genes. 49, wie diese Lesarten auch mit den LXX übereinstimmen. – Außerdem stellt er Regeln auf über die Art und Weise, wie man Lesarten hebräischer und samaritanischer Handschriften gegeneinander abzuwägen habe (vgl. über diese Streitfrage Wolf, Bibl. hebr. T. 3. p. 421. Eichhorn, Einl. ins Alte Testament Bd. II, S. 600 ff.). Genannt zu werden verdienen auch seine „Elementa sermonis ebraici“, 1779, 2. Ausgabe 1790, ein Lehrbuch für akademische Vorlesungen. Wie er in der Vorrede eine falsche Annahme von Schultens über das Buch Cosri berichtigt s. bei Eichhorn, Einl. in das Alte Testament I. S. 238.