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ADB:Dryander, Johannes

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Artikel „Dryander, Johannes“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 440, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dryander,_Johannes&oldid=- (Version vom 16. November 2024, 12:49 Uhr UTC)
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Dryander: Johann D. (deutsch Eichmann), Arzt, gegen Ende des 15. Jahrhunderts in der Wetterau geboren, hatte sich, nach Beendigung mathematischer Studien, nach Paris gewandt, wo er sich mit dem Studium der Medicin beschäftigte; nach seiner Heimkehr erlangte er in Mainz die medicinische Doctorwürde, ging nach Marburg, wo er 1536 zum Professor der Mathematik und Medicin ernannt wurde, und verblieb hier bis zu seinem am 20. December 1560 erfolgten Tode. — D. hat das Verdienst, einer der ersten gewesen zu sein, welche die praktische Anatomie auf deutschen Universitäten eingeführt haben; allerdings verkleinerte D. dieses Verdienst dadurch, daß er, trotzdem ihm selbst nur äußerst selten (in den Jahren 1535 und 36 nur zweimal) Gelegenheit zur Section menschlicher Leichen geboten war, in eitler Ueberhebung und von Eifersucht gestachelt, es nicht verschmäht hat, in seinen anatomischen Schriften (vgl. das Verzeichniß derselben in Haller, Bibl. anat. I, 174) die Bemühungen und Verdienste Vesal’s um die Anatomie herbzusetzen, wofür Vesal, der mit ihm übrigens befreundet gewesen war, D. in gebührender Weise (in Epistola de china, Opp. 1725. fol. p. 675) abgefertigt hat. Ein Verzeichniß der übrigen, unbedeutenden Schriften Dryander’s findet man in Haller, Bibl. med.-pract. II, 33.