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ADB:Dursch, Johann Georg Martin

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Artikel „Dursch, Johann Georg Martin“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 213–214, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dursch,_Johann_Georg_Martin&oldid=- (Version vom 18. November 2024, 16:39 Uhr UTC)
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Dursch: Johann Georg Martin D., katholischer Theologe und Aesthetiker, geboren am 11. November 1800 zu Deggingen bei Geislingen in Württemberg, † am 21. Februar 1881 zu Rottweil. Er studirte in Tübingen, wurde am 24. September 1825 zum Priester geweiht, zum Doctor der Theologie und Philosophie promovirt, betrieb hierauf noch 2½ Jahre hindurch in Paris orientalische Sprachstudien, wurde dann Vicar in Weilderstadt, Herbst 1828 Professorats-Verweser am Gymnasium in Ehingen, 5. Mai 1829 definitiv Professor daselbst, 2. Februar 1842 Decan und Pfarrer in Wurmlingen, 14. August 1850 Stadtpfarrer in Rottweil, seit 4. März 1858 auch Decan daselbst. – Litterarisch hat sich D. auf verschiedenen Gebieten bethätigt. Auf theologischem Gebiete sind zu nennen das Religionshandbuch: „Die Religionswissenschaft“ [214] (3 Theile, Ehingen 1832–34); „Allgemeiner Commentar über die Psalmen des Alten Testaments“ (Freiburg i. B. 1842); und die zwei Predigtsammlungen: „Predigten auf die Feste der sel. Jungfrau Maria“ (Stuttgart 1847) und „Katholisch-dogmatische Predigten auf alle Sonn- und Festtage des Kirchenjahres“ (2 Bde., Tübingen 1852); auf pädagogischem Gebiete: „Das Verhältniß der Schule zu Kirche und Staat mit besonderer Berücksichtigung der neuesten Irrungen“ (Ulm 1833); „Pädagogik oder Wissenschaft der christlichen Erziehung auf dem Standpunkt des katholischen Glaubens“ (Tübingen 1851), und die Uebersetzung des Hitopadesa unter dem Titel: „Die älteste praktische Pädagogik des heidnischen Alterthums. Hitopadesas, oder heilsame Unterweisung, angeblich von Wischnusarman zur Belehrung königlicher Prinzen verfaßt. Aus dem Sanskrit ins Deutsche übersetzt“ (Tübingen 1854). Das Hauptgebiet seiner Thätigkeit war jedoch das der Aesthetik und Symbolik der christlichen Kunst; hierher gehören die Arbeiten: „Aesthetik oder die Wissenschaft des Schönen auf dem christlichen Standpunkte“ (Stuttgart und Tübingen 1839); „Der Geist der christlichen Kunst im germanischen Dombau“ (Freiburger Zeitschrift für Theologie, Bd. XIX, 1849, S. 258–294); „Aesthetik der christlichen bildenden Kunst des Mittelalters in Deutschland“ (Tübingen 1854; 2. Aufl. 1856); „Symbolik der christlichen Religion“ (2 Bde., Tübingen 1858–59; Bd. I auch unter dem Titel: „Symbolik des mosaischen und christlichen Cultus“; Bd. II auch unter dem Titel: „Symbolik der christlichen Lehre“); „Der symbolische Charakter der christlichen Religion und Kunst; eine Einleitung in die specielle Symbolik der christlichen Kunst, und ein Beitrag zur Begründung einer christlichen Aesthetik“ (Schaffhausen 1860). Eine Symbolik der christlichen Kunst, welche D. auf der durch die beiden letztgenannten Werke gelegten Grundlage ausarbeiten wollte, ist nicht erschienen.

Litterarische Rundschau 1881, Nr. 6, S. 186 f. – Neher, Personal-Katalog der Geistlichen des Bisthums Rottenburg, 3. Aufl. (Schw.-Gmünd 1894), S. 17 f.