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ADB:Eckard, Heinrich Martin

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Artikel „Eckard, Heinrich Martin“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 607–608, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eckard,_Heinrich_Martin&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 07:08 Uhr UTC)
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Eckard: Heinrich Martin E., lutherischer Theolog des 17. Jahrh., geb. 1615 zu Gorsleben in Thüringen, studirt in Helmstädt und Rinteln, wird 1644 daselbst magister phil. und Professor der Mathematik und Metaphysik, erlangt 1649–1650 zu Helmstädt unter Georg Calixt durch eine Disputation de scriptura s. die theologische Doctorwürde, kehrt 1650 als Professor der Theologie nach Rinteln zurück, vertheidigt 1662 seine Collegen Peter Muscus und Johann Henichen wegen ihrer Theilnahme an dem cassel’schen Religionsgespräch des Jahres 1661 gegen Angriffe der strengen Lutheraner („Bedenken etc.“ 1662. 4 und „Vertheidigung seines Bedenkens vom Kirchenfrieden wider Jakob Tentzel“ 1665. 4.), und mahnt in eindringlichen Worten, eben jetzt, wo der Herr nach langem Krieg den lieben Frieden wieder geschenkt, nun auch aus Dankbarkeit nach dem Kirchenfrieden zu trachten und die reformirten Glaubensgenossen wenigstens nicht zu verketzern und zu verdammen. So wird er trotz seines friedlichen Sinnes in die leidenschaftlichen synkretistischen Streitigkeiten verwickelt. 1665 folgt er einem Rufe als Pastor prim. und General-Superintendent nach Alfeld im Hildesheimischen (Hannover) und starb hier 14. April 1669. Außer den beiden angeführten schrieb er verschiedene philosophische und theologische Schriften nur von kleinem Umfang und Werth: z. B. „Metaphysik“, „Composition der Naturphilosophie“, „Disputationes theol. quinque“, „De scriptura sacra“, „De natura theol.“, „De trinitate“, „De praedestinatione“ etc., gegen einen Jesuiten Witfeld etc.

[608] Strieder, Hess. Gelehrtengesch. III, 282. – Dolle, Lebensbeschr. der Rinteln’schen Theol., Th. I, S. 263. – Vgl. außerdem die Geschichte der synkretistischen Streitigkeiten von Walch, Henke, Gaß etc.