Zum Inhalt springen

ADB:Eelking, Max von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Eelking, Max von“ von Georg Brückner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 653–654, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eelking,_Max_von&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 13:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 5 (1877), S. 653–654 (Quelle).
Max von Eelking bei Wikisource
Max von Eelking (Sohn) in der Wikipedia
Max von Eelking in Wikidata
GND-Nummer 116357134
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|653|654|Eelking, Max von|Georg Brückner|ADB:Eelking, Max von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116357134}}    

Eelking: Max v. E., Oberstlieutenant, geb. den 16. Octbr. 1813 zu Jena und † 7. Febr. 1873 zu Meiningen, entstammte väterlicherseits einer norddeutschen Patricierfamilie, die ihren Hauptsitz zu Bremen hatte, mütterlicherseits aber einer bürgerlichen aus Coburg. Sein Vater, von reicher Bildung, dabei jedoch höchst unruhigen und streitsüchtigen Wesens, konnte im Besitze der schönen, an der thüringer Saale zwischen Kahla und Rudolstadt gelegenen Weißenburg sorgenfrei hausen, indeß Unstätigkeit und Speculationssucht trieben ihn nach kaum einjährigem Zusammenleben mit seiner Gemahlin in die Welt, wodurch er den Ruin seines Vermögens herbeiführte und sein Weib und seinen Sohn Max, das einzige Kind, hartem Elend preisgab. Vom Vater verlassen, schloß sich Max v. E. auf das innigste an seine Mutter. Wie ihre schöne Gestalt auf ihn übergegangen war, so erbte er auch ihre weiche Gesinnung. Gezwungen, seine Kindheit einsam und dürftig mit seiner Mutter auf der vereinsamten Weißenburg zu verleben, faßte er frühzeitig eine Vorliebe für die Einsamkeit, [654] zugleich aber auch ein Mißtrauen gegen die Menschen, welches sich später durch eine Reihe bitterer Erfahrungen zur psychischen Krankheit entfaltete. Da weder sein Vater, den er erst als 12jähriger Knabe kennen lernte, noch seine Bremer Verwandten sich um ihn kümmerten, so wuchs er ohne geregelte Erziehung und ohne gründlichen Unterricht auf. Neben seiner Mutter waren Dorf, Wald und Stadtschule (Saalfeld) seine Lehrmeister. Glücklicherweise erkannte er bald die Nothwendigkeit, sich selbst eine feste Bildungs- und Berufsbahn zu brechen, zu welchem Ende er die Forstakademie zu Dreißigacker bei Meiningen besuchte und darauf 1832 in das sachsen-meiningische Militär eintrat. In dieser Stellung, wo er allmählich bis zum Major vorrückte, suchte er die fortdauernde Nothlage und seine dadurch gesteigerte trübe Stimmung durch emsige Thätigkeit auf den Gebieten des Malens, des Sammelns von Kunst- und Alterthumsgegenständen und der Geschichte, hauptsächlich der Militärgeschichte zu überwinden. Nachdem er in dem v. Riedesel’schen Familienarchiv zu Neuenhof bei Eisenach ein reiches, werthvolles Material in den Papieren des Generals v. Riedesel aufgefunden hatte, erschien von ihm 1854 „Die Correspondenz des königl. sächs. Ministers v. Brühl mit dem Generallieutenant v. Riedesel“, 1856; „Leben und Wirken des Freih. Adolph v. Riedesel“, 1863; „Die deutschen Hülfstruppen im nordamerikanischen Befreiungskriege“, außerdem „Die Geschichte des herzogl. sachs.-meiningischen Contingents“ und eine Reihe kleinerer Aufsätze verschiedenen Inhalts in verschiedenen Zeitschriften. – Als nach dem deutschen Kriege im J. 1866 das sachsen-meiningische Militär an Preußen überging, trat v. E. als Oberstlieutenant in den Ruhestand. Leider nahm mit diesem Rückzuge seine trotz seiner durch eine glückliche Ehe längst erfreulich gestalteten Häuslichkeit schwermüthige Stimmung zu, die ihn endlich dazu trieb, mit Hinterlassung eines schriftlich rührenden Abschieds an die Seinigen freiwillig vom Leben zu scheiden.